Basierend auf der Durchschnittsinflation der letzten zwölf Jahre sollen die Pensionen im kommenden Jahr um 9,7 Prozent steigen. Da der Wert für Juli 2023 genommen wurde, kann sich die endgültige Inflationsanpassung durchaus noch ändern. Die Berechnung des Richtwerts erfolgt durch das Sozialministerium auf Basis des arithmetischen Mittels der Inflationsrate. So ergibt sich der Wert von 9,7 Prozent, der aufgrund der Teuerung deutlich höher ist als die 5,8 Prozent von August 2021 bis Juli 2022.

Noch sind Gespräche ausstehend

“Zur Erhöhung der Pensionen wird es in den kommenden Wochen noch Gespräche in der Regierung geben”, kündigte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) an. Die Kosten für eine Erhöhung werden ohne Beamtenpensionen nach Berechnungen des Sozialministeriums 5,3 Milliarden Euro betragen. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) stellte am Freitag klar: “Diese Erhöhung sorgt dafür, dass gerade den Bezieherinnen und Beziehern niedriger Pensionen die Last der Teuerung abgefedert wird. Die Details, wie eine mögliche Begrenzung für besonders hohe Pensionen, werden in den nächsten Wochen verhandelt.”

Für den Seniorenbund ist das nicht genug

Für Pensionistenvertreter steht es außer Frage: “Dieser Wert steht außer Streit, Reduktionen oder Gegenrechnungen diverser Einmalzahlungen kommen nicht in Frage”, so Seniorenratsvorsitzender Peter Kostelka. Neben dem vollen Anpassungswert fordern Kostelka und die Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec die Abgeltung des Kaufkraftverlusts der vergangenen beiden Jahren und die dauerhafte Abschaffung der Aliquotierung je nach Pensionsantrittsmonat.

Auch Sozial- und Familienleistungen werden angehoben

Um 9,7 Prozent steigen auch die Sozial- und Familienleistungen ab dem 1. Januar 2024. “Mit der Erhöhung sichern wir besonders Familien mit geringen Einkommen finanziell ab”, betont Rauch. Nach Berechnungen des Sozialministeriums liegen die Kosten des Bundes dafür bei rund 665 Millionen Euro. “Das ist ein riesiger Fortschritt und wichtiges Geld für 1,2 Millionen Familien und 1,9 Millionen Kinder. Überhaupt sind die Familienleistungen mit 8 Milliarden Euro für 2023 so hoch wie noch nie”, ergänzte Familienministerin Susanne Raab (ÖVP).