Wer ist die Nummer eins in Wien? Diese Frage soll am heutigen Sonntag um 17.00 Uhr beantwortet werden. Austria Wien empfängt Rapid Wien. Dieses Duell bietet ohnehin immer viel Brisanz. Doch diesmal geht es noch um ein bisschen mehr. Denn das 336. Wiener Derby wird zum Millionenspiel. Die Hütteldorfer verteidigen nicht nur Platz drei in der Meistegruppe. Vielmehr kann die Mannschaft von Ferdinand Feldhofer den Rivalen aus Wien – Favoriten entscheidend distanzieren. Grün-Weiß trennt drei Runden vor Saisonende zwei Punkte von der Austria. Die bisherigen drei Vergleiche dieser Saison endete jeweils mit 1:1-Unentschieden.

In den letzten sechs Derbys gab es keinen Sieger. Zuletzt triumphierte die Austria Anfang September 2019 auswärts. Ein Erfolg am Sonntag wäre für die Gäste doppelt süß. Denn mit Platz drei spielt man fix in einer europäischen Gruppenphase. Damit darf man zumindest drei Millionen Euro einplanen. Auch in der Führungsetage von Rapid wären die zusätzlichen Millionen gerne gesehen. Eine Teilnahme in einem europäischen Bewerb wäre auch für die Entwicklung hilfreich. “Das Derby ist ein Spiel für unsere Fans. Es wird heiß hergehen, die Vorfreude ist groß”, meinte Barisic. In den vergangenen Partien gegen die Austria sei Rapid nicht vom Glück begünstigt gewesen. “Mir wäre es lieber, wir sind diesmal nicht die bessere Mannschaft und fahren mit drei Punkten heim. Am Sonntag zählt das nackte Ergebnis.”

Austria mit Personalsorgen

Das sieht auch Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer so: “Egal wie – wenn wir drei Punkte machen, können wir zufrieden sein.” Zwar muss Rapid auf den verletzten Ferdy Druijf verzichten. Doch ansonsten sieht die Personalsituation besser aus. Allerdings fehlt auch noch der gesperrte Niklas Hedl. Wer statt ihm im Tor spielen wird, ließ Feldhofer offen. Vor allem auf der Innenverteidiger-Position stehen mit Maximilian Hofmann, Kevin Wimmer und Emanuel Aiwu wieder Alternativen zur Verfügung.

Die Austria wiederum wartet seit sechs Spielen auf einen Sieg. Im Derby wollen die Veilchen wieder jubeln. Freitagmittag waren über 13.000 Karten verkauft, die Hausherren gaben Tickets nur an Abonnenten und Mitglieder ab. Rapid erhielt 1.600 Karten. “Welcher Zeitpunkt wäre schöner, als im Derby wieder zu siegen zu beginnen?”, fragte Austria-Trainer Manfred Schmid. Der Austria-Trainer erwartet große Emotionen. Die Austria kann viel gewinnen – aber auch viel verlieren. Denn die Konkurrenz sitzt im Nacken. “Druck fühlen wir keinen. Wir haben eine Riesenausgangssituation, jetzt hängt es an uns, was wir daraus machen”, meinte Schmid.

Allerdings ist das Derby laut Schmid nicht vorentscheidend. Der Austria-Trainer kämpft mit Personalproblemen. Zum einen fehlt Eric Martel aufgrund einer Sperre. Matthias Braunöder absolvierte nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk erst am Freitag einen ersten Trainingsversuch. Ein Einsatz des U21-Teamspielers gegen Rapid scheint ausgeschlossen. Schmid will eine Lösung finden und im Fall der Fälle am System tüfteln.