Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird heute gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala nach Israel fliegen. Es handle sich um ein “Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk”, teilte das Bundeskanzleramt mit. Der Kanzler trifft dort Israels Präsidenten Yitzhak (Isaac) Herzog, Premier Benjamin Netanyahu sowie die Familie einer österreichisch-israelischen Geisel, die von der Terrororganisation Hamas entführt wurde.

Terror-Angriff mit nichts zu rechtfertigen

Nehammer traf am Dienstag den designierten israelischen Botschafter David Roet im Bundeskanzleramt, um mit ihm über die aktuelle Situation zu sprechen. “Wir stehen felsenfest an der Seite Israels und die israelische Bevölkerung kann sich auf Österreich verlassen”, erklärte der Bundeskanzler. “Der brutale und barbarische Terrorangriff der Hamas auf Israel ist durch nichts zu rechtfertigen und diese klare Verurteilung drücken wir auch durch unseren Besuch morgen aus.”

Der gemeinsame Besuch der Regierungschefs von Österreich und Tschechien findet kurz vor dem EU-Gipfel statt, bei dem die Entwicklungen im Nahen Osten besprochen werden. “Der Terror der Hamas muss enden und dafür braucht es einen Schulterschluss aller Kräfte, um einen möglichen Flächenbrand zu verhindern”, sagte Nehammer. “Dafür werden wir alle unseren Beitrag leisten.”

5800 Menschen getötet

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel verübt und tötete dabei rund 1400 Menschen. Auch vier österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger kamen ums Leben, ein weiterer wird noch vermisst. Bei ihrem Angriff entführten die Islamisten zudem mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Israel geht seither mit Luftangriffen gegen die Terrororganisation im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums knapp 5800 Menschen getötet. Diese Zahlen können jedoch nicht bestätigt werden.

Zahlreiche internationale Politiker besuchten Israel seit dem 7. Oktober und drückten ihre Solidarität aus. Unter ihnen US-Präsident Joe Biden, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.