Die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch in Graz hat entschieden: Kanzlermenü ist das Wort des Jahres. “Ironisch und prägnant” soll es die Aussage des österreichischen Bundeskanzlers Karl Nehammer (ÖVP) widerspiegeln, der im Juli einen Hamburger bei McDonald’s als “billigste warme Mahlzeit in Österreich” bezeichnete. Kanzlermenü setzte sich gegen 314 Begriffen durch – darunter Klimakleber, Bodenfraß, 32-Stunden-Woche, Gierflation, Mietpreisbremse, Blödemie, Shrinkflation und Übergewinn. 6704 von 19.175 Stimmen entfielen dabei auf das Siegerwort.

Dass das Ranking eher auf der linken Seite des politischen Spektrums anzusiedeln ist, ist kein Geheimnis: Zum Unwort des Jahres wurde Klimaterroristen mit 4541 von 17.856 gekürt, dicht gefolgt von Volkskanzler und Normaldenkende. Begründung: Klimaterroristen “sei der Leitbegriff all jener, die an der derzeitigen Situation nichts verändern wollen oder von ihr profitieren”.

Jugendwort und Spruch des Jahres gekürt

Der Spruch des Jahres liefert reichlich Stoff zum Schmunzeln: Metallgewerkschafter Reinhold Binder setzt sich mit dem markigen Ausspruch “Mit den Einmalzahlungen können’s scheißen gehen” an die Spitze.

“Brakka” wurde mit 3896 von 18.218 Stimmen zum Jugendwort des Jahres gewählt. “Das Wort hat seinen Ursprung in einem TikTok-Video und wird seither häufig verwendet, vor allem für Hosen, aber auch einfach als lustiges Füllwort für andere Gegenstände und sogar Menschen”, so die Jury.

Die heurige Wahl fand vom 10. September bis zum 4. Dezember statt. An der Vorauswahl nahmen 1268 Personen teil, die insgesamt 1472 Vorschläge für die Wörter, Unwörter, Jugendwörter, Sprüche und Unsprüche des Jahres eingesendet haben. An der eigentlichen Wahl nahmen 18.660 Personen teil.