Österreich räumt bei den Winterspielen in Peking so richtig ab. Neben Matthias Mayer konnte auch Benjamin Karl am heutigen Dienstag eine Goldmedaille holen. Der Kärntner (36) setzte sich im Finale gegen Tim Mastnak (Slowenien) durch. Im Interview mit der Austria Presse Agentur (APA) hat Karl über die Bedeutung dieses Sieges für ihn, über die Bedeutung des Mentalen in seinem Sport und seine Stärke darin, seine Familie und über weitere Punkte gesprochen

Nachdem ich ins große Finale eingezogen bin um Platz eins und zwei, da weißt du, dass du fix eine Medaille hast. Das ist einfach unglaublich schön, zu wissen, dass es jetzt fix ist. Und alles, was noch kommt, eine Draufgabe ist. Aber ich habe so sehr Gold im Kopf gehabt. Ich habe mich schon den ganzen Tag am Podium mit der Goldmedaille gesehen – ich habe es sehen können. Jetzt ist der Traum eines zehnjährigen Buben in Erfüllung gegangen.”

Medaillen davor überhaupt nicht im Kopf

Benjamin Karl hat in seinem Sportleben bislang schon viel erlebt. Außerdem ist der Kärntner Rekord-Weltmeister. Doch diese Erfolge hatte der Snowboarder definitiv nicht im Kopf: “Die Medaillen davor gehen dir überhaupt nicht im Kopf herum. Das einzige, was ich mir im Finale schon gedacht habe, war, dass ich diese Situation davor schon einmal gehabt habe, der Tim (Finalgegner Mastnak/SLO, Anm.) nicht. Das ist ein Vorteil, den ich nützen kann. Aber für mich geht es nicht um die Komplettierung des Medaillensatzes, für mich geht es um diese Medaille – um die Goldene.”

Nicht nur für Benjamin Karl, sondern auch für Daniela Ulbing war es ein echter Jubeltag. Im Großen Finale zog sie lediglich gegen die Tschechien Ester Ledecka den Kürzeren. Die Kärntnerin (23) holt Silber. Damit hält Österreich bei insgesamt sieben Medaillen. Karl komplettierte damit seinen olympischen Medaillensatz nach Silber 2010 und Bronze 2014. “Ich glaube, ich bin mental stark. Das habe ich schon oft bewiesen. Ich kann mich extrem gut auf Großereignisse vorbereiten. Mental ist es Krieg. Es ist sehr, sehr schwierig. Man kann es fast nicht beschreiben, man muss an so viel denken. Man denkt an die anderen Rennläufer, dann denkt man wieder, man muss bei sich bleiben, man denkt an den Lauf und dann denkt man, man muss nur Vertrauen haben,” betonte Karl.