Knapp vor Beginn der Olympischen Winterspiele 1972 in Sapporo wurde Karl Schranz vom damaligen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Avery Brundage ausgeschlossen. Der ehemalige ÖSV-Star hat gegen das Amateurgesetz verstoßen, weil dem IOC ein Foto zugespielt wurde. Auf diesem war Schranz mit einem Trikot mit Kaffee-Werbung zu sehen. Deshalb war Schranz laut Brundage kein Amateur.

Sein Fall wurde mit jenem von Novak Djokovic verglichen. Doch für Schranz ist klar! “Djokovic ist an seiner misslichen Situation und an den Turbulenzen in Australien selbst schuld,” meinte der ehemalige Skistar im Interview mit dem “Standard” (Mittwochsausgabe). Djokovic habe “provoziert und es drauf angelegt”, so, Schranz, und sei deshalb auch kein gutes Vorbild. “Uns hat auch niemand gefragt, als wir gegen Pocken oder Kinderlähmung geimpft worden sind”, meinte der Arlberger, der selbst dreimal geimpft ist.

Fall Djokovic sorgt seit Tagen für Wirbel

Der Fall Djokovic sorgte seit Tagen für Wirbel weit über die Tennis-Szene hinaus. Dem 20-fachen Major-Sieger war in der vergangenen Woche die Einreise in Australien, wo er an den Australian Open in Melbourne teilnehmen will, verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte.

Deshalb wurde er am Wochenende in einem Abschiebehotel in Melbourne untergebracht. Allerdings haben ihm die Grenzbeamten nicht die vereinbarte Klärung zugestanden. Die Entscheidung wurde im Laufe der Gerichtsverhandlung am Montag gekippt. Ein positiver Corona-Test aus dem Dezember 2021 soll ihm doch noch zur Teilnahme an den Australian Open verhelfen.