Kartellprozess des Jahrzehnts: Google räumt Zahlungen an Gerätehersteller ein
Im Kartellprozess des Jahrzehnts gestand der Google-CEO Zahlungen an Gerätehersteller und Mobilfunkbetreiber, um Google als Standard-Suchmaschine festzulegen. Dem US-Justizministerium zufolge sicherte sich die Alphabet-Tochter damit ein Monopol.
Im Kartellprozess gegen Google hat der Chef des US-Internetkonzerns Zahlungen an Gerätehersteller und Mobilfunkbetreiber eingeräumt. Im Gegenzug hätten diese Google als Standard-Suchmaschine in ihren jeweiligen Browsern eingestellt, sagte Sundar Pichai bei seiner Vernehmung am Montag. “Wir zahlen für die Exklusivität bei den Voreinstellungen auf jedem einzelnen Gerät.” Dies sei wichtig, um Anwender zur Nutzung der eigenen Produkte zu bewegen.
Dem US-Justizministerium zufolge sicherte sich die Alphabet-Tochter mit den Zahlungen ein Monopol, da die Mehrzahl der Nutzer die Standard-Einstellungen nicht anrührten. Dank seiner Marktmacht bei Internet-Suchen fließt der überwiegende Teil der weltweiten Ausgaben für Online-Werbung in die Taschen von Google. Das Unternehmen weist den Vorwurf wettbewerbswidrigen Verhaltens zurück. Der Erfolg von Google basiere auf einem technisch überlegenen Angebot.
Das Duplizieren
Experten zufolge könnte das aktuelle Verfahren Auswirkungen auf andere Technologiekonzerne mit marktbeherrschenden Stellungen in bestimmten Bereichen haben. Das Gericht muss zunächst entscheiden, ob Google Gesetze verletzt hat. In einem zweiten Schritt geht es darum, wie die bisherige Geschäftspraxis unterbunden werden kann. Ein Urteil ist frühestens 2024 zu erwarten. Microsoft entging 1998 in einem ähnlichen Prozess nur dank eines Vergleichs einer Zerschlagung.
Kommentare
Gut dass Google mal in die Mangel genommen wird. Diese US-Konzerne nutzen jede Lücke aus um ein Kartell aufzubauen.
Was auch schlimm ist, wie viele Leute es immer noch gibt, die der Datenkrake „Hurra Google“ schreien und dort blind ihre Daten ablegen. Nicht mal die Cloud ist sicher. Denn nach US-Gesetzen ist Google verpflichtet Daten an die Regierung zu liefern.
Dabei werden die Suchergebnisse auch immer schlechter. Hauptsächlich kommerzieller Müll, der auf den ersten Seiten erscheinen, sofern man die Suchfunktion nicht schon entsprechend einschränkt.
Ist mir egal, aber ohne Google wäre das Worldwide Web ziemlich aufgeschmissen.
Kompletter Blödsinn. Warum soll das WWW ohne Google nicht funktionieren. Das kann nur jemand sagen, der keinen blassen Schiller von der Materie hat.
Das WWW hat vor Google auch funktioniert und wird auch funktionieren, wenn Google pleite geht.
Es gibt reichlich Alternativen zu Google. Die sind nur nicht so bekannt, weil das KARTELL-GOOGLE …
Ja, die zahlen auch an Browser-Hersteller. Das ist aber schon seit vielen Jahren so. Beispielsweise für Firefox eine Größenordnung von 100 Mio. USD pro Jahr. Diese Möglichkeit hatte aber sowieso jede Suchmaschine. Ich glaube nicht, dass das gegen Gesetze verstößt. Firmen, die prominente Platzierung für ihre Produkte in einem Geschäft bekommen – was damit vergleichbar wäre -, zahlen schließlich auch dafür.