
Kein einziger Tag im Lockdown: Schwedens große "Freedom-Party"
Es gibt kein schwedisches Wort für „Lockdown“. Keinen einzigen Tag war das Land eingesperrt. Am Mittwoch schaffte das nordische Königreich seine letzten Beschränkungen ab und feierte den „Freedom Day“. Immer wieder hieß es zuvor während der Pandemie, Schwedens Weg sei völlig gescheitert.
Schwedens Weg sorgte während der Pandemie immer wieder für Kritik. Nun belohnten sie sich selbst dafür. Nach keinem einzigen Tag im Lockdown fielen nun auch die letzten Masken. Impfstatus? Privatsache. Maske? Selten.
Statt Verboten gab es von den Gesundheitsbehörden in Schweden fast nur Empfehlungen. „Wir sind es nicht gewohnt, von der Regierung gezwungen zu werden“, sagt Passantin Ilva zu „Bild“. „Für die Psyche ist das sehr schwer, wenn man zu Hause bleiben muss. Gerade für Menschen, die in gewalttätigen Beziehungen leben – oder in kleinen Wohnungen“, konstatiert sie.
Die Coronastrategie Schwedens entwickelt sich langsam zum Fiasko. Fast 4mal so viele Tote wie Deutschland. Die Ausbreitung schwächt sich überhaupt nicht ab. Daher wird Wirtschaft stärker und länger abgewürgt als bei uns. Den Kurs hält Schweden nicht lange https://t.co/ZDHHlYLcOa
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 17, 2020
"Wir sollten in einem Jahr zählen"
Die Meinung über des Kurs der Schweden war stets gespalten. „Die Coronastrategie Schwedens entwickelt sich langsam zum Fiasko“, twitterte im Mai 2020 etwa der jetzige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD). „Der schwedische Weg muss als gescheitert gelten.“ Im Juni 2020 zog Lauterbach erste Bilanz: „Schweden hat mit Sonderweg viermal so viele Tote wie wir pro Kopf. Die Wirtschaft steht nicht besser als bei uns.“
Ganz anders Schwedens Ex-Staatsepidemiologe Johan Giesecke sieht das naturgemäß anders. „Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, dass Lockdowns tatsächlich einen Effekt haben.“ Zu Schwedens (damals) hohen Todeszahlen sagte Giesecke: „Wir sollten die Todeszahlen in einem Jahr zählen.“ Dann werde Deutschland trotz Lockdowns ähnlich viele Covid-Todesfälle zu verzeichnen haben. „Der Unterschied ist, dass Deutschland gerade seine Wirtschaft zerstört.“
Schweden hat geringste Übersterblichkeit Europas
Viele haben es ohnehin schon geahnt: Der “schwedische Weg” ist nicht ganz so schlimm, wie zunächst befürchtet. Das untermauern nun neueste Zahlen zur Übersterblichkeit in Europa im Jahr 2021. Demnach hatte Schweden sogar die geringste Inzidenz bei der Übersterblichkeit pro 100.000 Einwohnern. In Österreich war sie mehr als viermal so hoch (siehe oben), wie Berechnungen gestützt auf Daten von “The Economist” für 2021 ergeben. Besonders hoch war die Übersterblichkeit dabei in Osteuropa.
Gerade gegen Ende des vergangenen Jahres waren die Übersterblichkeitszahlen in Schweden besonders niedrig, wie die Online-Publikation “Our World in Data” zeigt: Schweden liegt am unteren Ende (für Spanien und Italien fehlen noch die neuesten Zahlen).
Kommentare
Hoffentlich checken die Österreicher auch endlich, dass es Coronaviren( z.B.Grippeviren) immer gegeben hat und immer geben wird!!! Oder glauben die meisten die Grippe, gripale Infekte…sind die letzten 2 Jahre vorübergehend auf den Mond ausgewandert!!!
Bravo Schweden alles richtig gemacht! Sollten sich andere Länder ein Beispiel nehmen.
Das hätte was wenn der ORF darüber berichten würde. Der ist schon seit zwei Jahren im Panikmodus. Immer die gleichen Bilder.
Lustig, dass hier keine ÖVP-Fans schreiben. Gerade Schweden war für die ja am Anfang der Plandemie das Thema Nr. 1. Jetzt stehen die Schweden gut da -was wir Schwurbler schon 2020 gewusst haben und unsere Regierungsunterstützer sind leise…
“Der “schwedische Weg” ist nicht ganz so schlimm, wie zunächst befürchtet.” Wenn nur dieses ständige Framing nicht wäre! Schwedens Weg war der einzig Richtige!
Guter Artikel – aber noch besser wäre er, wenn er OHNE “Anglizismen” auskäme . . . .