Bisher wurde eine Impfpflicht für die gesamte erwachsene Bevölkerung aber relativ selten verhängt, häufiger gilt diese nur für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Schulpersonal. So kündigte in Österreich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) etwa auch an, dass eine Impfpflicht für Gesundheitsberufe kommen soll.

Eine Impfpflicht für die gesamte erwachsene Bevölkerung eines Landes gibt es nur in wenigen Staaten. Im kleinsten Land der Welt, dem VATIKAN, wurde am 8. Februar eine Impfpflicht für alle Bewohner und dort beschäftigten Angestellten eingeführt. Die Strafen bei einem Verstoß reichen bis hin zur Entlassung.

In den autoritär geführten zentralasiatischen Republiken TADSCHIKISTAN und TURKMENISTAN wurden Anfang Juli alle Bürger über 18 Jahren zur Impfung verpflichtet. Turkmenistan meldete ebenso wie das kommunistische Nordkorea zwar bisher keinen einzigen Corona-Fall an die Weltgesundheitsbehörde (WHO), doch sprechen die in den vergangenen Monaten ergriffenen Maßnahmen, wie eben die verordnete Impfplicht, eine andere Sprache.

Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen auf dem Vormarsch

Die meisten Staaten haben eine Corona-Impfpflicht nur für bestimmte Bevölkerungs- oder Berufsgruppen erlassen.

ITALIEN machte im Oktober den COVID-19-Gesundheitspass für alle Arbeitnehmer zur Pflicht. Arbeitnehmer, die keine Impfung, einen negativen Test oder eine kürzliche Genesung von der Infektion nachweisen können, werden ohne Bezahlung suspendiert und müssen mit einer Geldstrafe rechnen, wenn sie versuchen, weiterzuarbeiten. Ärzte und anderes medizinisches Personal sind bereits seit dem 25. Mai zur Immunisierung verpflichtet. Anderenfalls droht ihnen ein Verbot, mit Patienten zu arbeiten.

Frankreich suspendiert 3000 ungeimpfte Beschäftige

GROSSBRITANIEN führte im Oktober eine Impfpflicht für das Personal von Pflegeheimen in England ein. Das Gesundheitspersonal in England muss bis zum 1. April geimpft sein.

FRANKREICH verlangte von allen Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen sowie von Haushaltshilfen und Technikern in der Notfallversorgung, dass sie bis zum 15. September mindestens ihre erste Impfung absolviert haben, rund 3000 Beschäftigte wurden suspendiert, weil sie der Aufforderung nicht nachgekommen waren.

UNGARN kündigte im Oktober an, dass es für Angestellte staatlicher Einrichtungen eine Impfpflicht einführen wird. Das Land hatte die Corona-Impfung für Beschäftigte im Gesundheitswesen bereits zur Pflicht gemacht.

In den USA verkündete US-Präsident Joe Biden im September eine Impfpflicht für alle Mitarbeiter von Bundesbehörden. Mitarbeiter von staatlich geförderten Pflegeheimen und in von der Bundesregierung kontrollierten Schulen kommen um das Impfen nicht mehr herum. Ab 4. Jänner müssen privat Beschäftigte geimpft sein oder sich einmal wöchentlich testen lassen. (APA/red)