Bei der Lufthansa-Muttergesellschaft sind die Sondierungsgespräche mit den streikbereiten Piloten zunächst ergebnislos geblieben. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sowie das Unternehmen bestätigten am Samstag, dass bisher bei mehreren vertraulichen Gesprächen kein Ergebnis erzielt worden sei. “Wir wollen im Gesprächsmodus bleiben und haben der Gewerkschaft daher weitere Termine angeboten, um zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten”, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.

Streik "steht im Raum"

Die Gewerkschaft schloss weitere Gespräche ebenfalls nicht aus. Das weitere Vorgehen müsse in den nächsten Tage beraten werden, sagte ein Sprecher. Zu einem Bericht des Fachportals “aero.de”, demzufolge nun ein Streik bei der hochprofitablen Frachttochter Lufthansa Cargo “im Raum steht”, sagte der VC-Sprecher: “Es gibt definitiv keinen Streikbeschluss.” Bei der Lufthansa Cargo hatten die Piloten in einer Urabstimmung besonders hohe Bereitschaft gezeigt, für ihre Forderungen in einen Arbeitskampf zu gehen.

Teilforderung akzeptiert

Grundsätzlich ist die VC sowohl bei der Lufthansa Passage als auch bei der Cargo nach erfolgreicher Urabstimmung streikfähig. Vor den Sondierungen hatte es bereits sechs offizielle Verhandlungsrunden ohne Ergebnis gegeben.

Die Lufthansa-Spitze hatte zuletzt Kompromissbereitschaft signalisiert und die VC-Teilforderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für das Restjahr 2022 akzeptiert. Zu weitergehenden Forderungen nach einem automatischen Inflationsausgleich ab 2023 sowie zu Änderungen in der Tarifstruktur hat es hingegen keine öffentlichen Äußerungen gegeben.