Dabei haben die Kärntner Linien nicht übertrieben: Tatsächlich kommen sie alle zehn Minuten – und wollten hierfür halt die Werbetrommel rühren. Zu sehen ist ein freundlicher Bus-Chauffeur, der einer noch freundlicheren blonden Dame zuzwinkert. Dazu der Slogan: “Keiner kommt öfter”.

Schon ein bisschen schlüpfrig, aber gleich sexistisch? Jedenfalls mehrten sich die Beschwerden über die “arge Geschmacklosigkeit”. Feministinnen und ganz Woke fühlten sich auf den Schlips getreten, die PR-Kampagne löste einen gewaltigen Wirbel aus.

Sehr zum Gefallen der Werbeagentur, was diese freilich öffentlich nie zugeben würde. Auch zum Gefallen neutraler Beobachter, aber deren Meinung ist nicht interessant.

Schlüpfriges Sujet aus dem Verkehr gezogen

Die Verantwortlichen der Kärntner Linien zogen jedenfalls lieber den Schwanz ein. Sie “hätten das keinesfalls so gemeint, wie das ausgelegt wird”, hieß es. Es sei absolut nicht das Ansinnen des Unternehmens gewesen, solche Assoziationen zu erzeugen. Jo eh.

Die Politik reagierte sofort ganz artig, die erst am 23. September gestartete Werbe-Aktion sei nicht abgestimmt gewesen und sowieso: “Diese Werbung ist unnötig und daneben”, ließ das Büro von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) verlauten.

Die Kampagne einer Agentur aus Graz wird jedenfalls umgehend geändert, das entsprechende Sujet in die Tonne getreten. Aber: Der beliebte Zehn-Minuten-Takt bleibt bei den Öffis, also weiterhin sechs Mal pro Stunde. Öfter kommt wirklich keiner in Kärnten.