Auch der ÖFB setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Mit der Kampagne “Keins von Fünf” will man Aufmerksamkeit erzeugen und für das Thema des MIssbrauchs sensibilisieren sowie auf die Probleme hinweisen. Dazu haben sich Spieler des Nationalteams und der Frauen Bundesliga mit der Geste #KeinsvonFünf fotografieren lassen. Der ÖFB kooperiert hierzu mit dem Verein “100 Prozent Sport”. Damit sollen Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, dass eines von fünf Kindern Opfer von Gewalt, einschließlich sexuellem Missbrauch wird. Durch wirksame Prävention und mit Hilfe des Leitfadens „Für Respekt und Sicherheit – Gegen sexualisierte Übergriffe im Sport“ soll daraus „KEINS von Fünf“ werden.

„Für Respekt und Sicherheit – gegen sexualisierte Gewalt“ ist eine Gemeinschaftsinitiative des österreichischen Sports. Sie wurde 2017 von der 100 % SPORT-Arbeitsgruppe „Prävention sexualisierter Gewalt“ ins Leben gerufen und wird seither von zahlreichen nationalen und regionalen Sportorganisationen unterstützt sowie durch das Sportministerium gefördert.

Als Unterstützer für #KeinsVonFünf setzen Sportler ein Zeichen für mehr Respekt und Sicherheit und erinnern Entscheidungsträger im Sport an ihre Verantwortung im Kampf gegen sexualisierte Übergriffe. Das Logo der Initiative „Für Respekt und Sicherheit“ greift das Zahlenverhältnis „Eins von Fünf“ auf. Die kraftvoll nach vorne gestreckte, offene Hand bedeutet ein klares Stopp. Auf die Handfläche wird der Zeigefinger der anderen Hand gelegt – ein Symbol dafür, dass aus „Eins von Fünf“ bald „KEINS von Fünf“ werden soll.

Mitterndorfer: "Sport kann die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen"

Christa Prets, Präsidentin 100% SPORT, dem österreichischen Zentrum für Genderkompetenz und Safe Sport meinte: „Sport kann die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen. Er stärkt das Selbstwertgefühl, lehrt gesunde Gewohnheiten und wichtige Lebenskompetenzen. Er schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und vermittelt grundlegende Werte wie Fairness, Teamgeist, Gleichheit, Disziplin, Integration, Respekt und Integrität.”

Dennoch können Kinder in einem sportlichen Umfeld laut Prets auch gefährdet sein. Gewalt gegen Kinder im Sport sei traurige Realität. Deshalb sei es wichtig, dass Sportoragnisationen ihre Verantwortung erkennen, die sie bei der Wahrung und Förderung des Kindeswohls tragen. “Es braucht konkrete Maßnahmen auf allen Ebenen, um Kinder wirksam zu schützen. Dazu müssen dringend umfassende Strategien und Aktionspläne entwickelt und wirksam umgesetzt werden, damit alle Kinder im Sport sicher sind. Die Vertrauensstelle vera* Sport unterstützt bei Sorgen und Fragen betreffend Kindeswohl im Sport und möchte alle Erwachsenen ermutigen, bei Gewalt an Kindern nicht wegzusehen,” fügte Prets hinzu.

Auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer unterstrich die Wichtigkeit der Kampagne: „Als größter Sportfachverband Österreichs haben wir die klare Verpflichtung und Verantwortung, für alle Kinder und Jugendlichen ein möglichst sicheres und respektvolles Umfeld zu schaffen. Diesbezüglich haben wir österreichweit noch sehr viele Aufgaben und Herausforderungen vor uns. Mit der Kampagne setzen wir den nächsten Schritt und wollen uns im Kinderschutz unterstützt von den Expert:innen in allen Bereichen kontinuierlich verbessern und weiterentwickeln.“

Die Kampagne wird von 20. September, dem Weltkindertag, bis 20. November, dem Welttag für Kinderrechte, laufen und Aufmerksamkeit in der Gesellschaft in Österreich erzeugen. Neben der Kampagne hat das Thema Kinderschutz bereits Einzug in die Trainerausbildung des ÖFB und der Landesverbände gehalten. In den nächsten Monaten werden spezielle Kinderschutzkonzepte für Vereine und Verbände folgen. Der Fußball soll zu einem sicheren und respektvollen Umfeld für alle Kinder und Jugendlichen werden.