“Es gibt nichts Unangenehmeres als Menschen zu kontrollieren und sie dementsprechend nach Hause schicken zu müssen. Wir sind keine Exekutive”, macht jetzt ein junger Kellner aus Wien seinem Ärger über die 2G-Regelung in sozialen Medien Luft. Er legt Wert auf die Feststellung, dass er kein Impfskeptiker ist – im Gegenteil, er bezeichnet sich selbst sogar ausdrücklich als Impffreund, aber: “Ich habe schon sehr vielen Menschen ihre Freiheit genommen, indem ich sie wieder nach Hause geschickt habe. Auch wenn ich meistens denke ‘selber schuld’, ist es trotzdem etwas,  an das ich mich nie gewöhnen werden.” Kellner dürften nicht zum Südenbock der Pandemie gemacht werden. “Uns wurde eine Aufgabe gegeben, die sehr schwer zu bewältigen ist und die niemals zu unseren Kompetenzen zählen kann.”

Konkurrenzkämpfe unter den Gastronomen

Er berichtet zudem, dass mittlerweile Konkurrenzkämpfe entstehen, wo kontrolliert wird und wo nicht. Außerdem würden die Kontrollen den Ablauf verzögern: “Gäste haben nur selten ihren Nachweis direkt zur Hand.” Die Folge: Ewige Wartezeiten am Tisch, bis auch wirklich jeder kontrolliert ist. Währenddessen müssen andere Gäste auf ihre Getränke warten. So viele Faktoren, die Kellner unter Druck setzen.” Fast täglich hört er dann so Sprüche, wie: “Beim Wirt XY musste ich aber nichts herzeigen.” Nach wie vor würden viele ihren Nachweis nur widerwillig herzeigen, oft kämen auch patzige Antworten.

500 Impffälscher Seit März aufgeflogen

“Schon jetzt werden von Polizistinnen und Polizisten bis zu 10.000 Kontrollen in der Woche durchgeführt”, erklärte unterdessen der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf. Eine Überprüfung erfolge in zwei Schritten: “Es wird das Zertifikat oder der ‘Grüne Pass’ überprüft und anschließend mit den Daten des Lichtbildausweises abgeglichen. Werden gefälschte Zertifikate gefunden, hat das nachhaltige Folgen und Konsequenzen für Menschen, denen der Straftatbestand nachgewiesen wird.”

Das sei kein Kavaliersdelikt, betonte Ruf, immerhin spreche man unter anderem von Urkundenfälschung oder schwerem Betrug. “Seit März 2021 wurden knapp 500 gefälschte Zertifikate kontrolliert und dementsprechende strafrechtliche Maßnahmen getroffen.”