Kevin Hecht heißt nicht nur so. Im Teich der kleinen Umwelt- und Klima-Karpfen ist er ein ganz Großer. In mehr als 30 Organisationen war er schon Mitglied – von Greenpeace bis eben jetzt zur Letzten Generation. Für deren Anliegen sitzt der Berufs-Blockierer gerade mal wieder im Gefängnis.

Gerade frisch aus einer 15-tägischen U-Haft in Schweden entlassen, musste Kevin in der Justizanstalt Cottbus in Brandenburg (D) einpassieren, wo er vier Wochen abbrummen muss, nachdem er sich mit Sekundenkleber auf eine Straße gepickt und anschließend Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet hatte. Bei der Latte an vorherigen Geldstrafen blieb dem Gericht nichts anderes mehr übrig. Zuvor schon lernte er die Justizanstalt im bayerischen Landshut kennen, weil ihn ein Amtsrichter präventiv aus dem Verkehr zog, damit er selbigen nicht wieder blockieren konnte.

Kevin: "Für jeden Furz braucht es Anträge"

Mittlerweile ist Kevin ganz schön allein Haft. Ihm ist langweilig. Deswegen hat er einen Offenen Brief nach draußen geschrieben, wo er vor allem die deutsche Bürokratie hinter Gittern beklagt: “Für jeden Furz braucht es Anträge, man muss sich das so spaßig vorstellen wie eine Steuererklärung.

Das Schönste für ihn, wie wohl für die meisten Gefangenen: der Hofgang: “Da kann ich mit den Füßen durch Gras und ein paar Wildblumen streifen”, schreibt Hecht: “Ich kann mit der Hand durch Lavendel streifen und seinen Duft in mir aufnehmen.”

Doch eine große Bitte haben er und seine Letzte Generation. Weil es ansonsten gar so fad im Gefängnis ist, bitten sie, Briefe an Kevin zu schreiben. Die ersten aus Italien und Österreich hätten ihn so getröstet. “Danke für die Bestärkung”, sagte Kevin Hecht und bittet um weitere Wertschätzung. Die Letzte Generation verspricht: “Jeder Brief wird in der JA Cottbus abgeliefert.”