In diesem offenen Brief bezog sich Herbert Kickl einmal mehr auf die Corona-Politik. Dabei kritisierte er den Bundespräsidenten für seine “Unterwürfigkeit gegenüber einer totalitär agierenden Regierung”. Der FPÖ-Chef weiß dabei nicht genau, ob er Van der Bellen “für glücklich oder für bedauernswert halten soll”, wenn diesem angesichts dramatischer Entwicklungen wie der Spaltung der Gesellschaft oder “der Außerkraftsetzung von elementaren Grund- und Freiheitsrechten” zum Thema “Belastung” ausgerechnet sein Jahre zurückliegender Umgang mit ihm, Kickl, als Innenminister einfalle.

Außerdem weiß Kickl nicht, wieso van der Bellen ihm nicht das Belastungs-Gefühl in den Gesprächen zwischen 2018 und 2019 offen zum Ausdruck gebracht hat. Anschließend wurde Kickl philosophisch: “In einem Buch habe Van der Bellen seinen Freiheitsbegriff als “angelsächsisch geprägt” definiert, zitierte Kickl: “… zentral ist das Recht und die Freiheit des Individuums, seine Persönlichkeit zu entfalten und sein Leben selbstbestimmt und frei von gesellschaftlichen Zwängen zu führen (…) Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit sind die Säulen dieser Freiheit, auch die Privatsphäre ist unantastbar.” Diese Aussagen seien jetzt offenbar nichts mehr wert, wenn es nicht mehr um das Theoretische, sondern das Praktische gehe. (APA/red)