Der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, hat ein Foto mit ukrainischen Soldaten veröffentlicht. Es soll in Klischtschijiwka im Osten des Landes aufgenommen worden sein. Russische Truppen hatten die Ortschaft lange Zeit besetzt. „Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück“, verkündete Jermak auf seinem Telegram-Kanal.

Das Bild zeigt Militärs vor einer zerstörten Kirche mit ukrainischen Flaggen in der Hand. Vor allem die markante Kirche dient als Beleg dafür, dass das Foto in Klischtschijiwka, aufgenommen worden ist. Der Ort befindet sich südlich der umkämpften Stadt Bakhmut im Gebiet Donezk. Für die sogenannte Bakhmut-Zange ist er von erheblicher strategischer Bedeutung. In den vergangenen Wochen tobten schwere Gefechte um das Dorf.

Armee bestätigt Eroberung

Rund um Bakhmut verzeichnete die ukrainische Armee am meisten Erfolge. Angesichts der lange anhaltenden Kämpfe bis zum Mai, vor allem mit den Wagner-Söldnern, blieb hier der russischen Armee am wenigsten Zeit, um seine Verteidigungslinien zu festigen.

Bakhmut wird von ukrainischen Soldaten zurzeit eingekesselt.

Wenige Stunden nachdem Jermak das Foto gepostet hatte, meldete auch die ukrainische Armee offiziell die Zurückeroberung der Ortschaft. „Ich kann bestätigen, dass dies dank der Anstrengungen der 80. Luftsturmbrigade, der 5. Sturmbrigade und der vereinigten Brigade der Nationalen Polizei ‚Ljut‘ (‚Wut‘) gelungen ist“, zitierte die Zeitung „Ukrajinska Prawda“ den Sprecher der Heeresgruppe Ost, Ilja Jewlasch.

Massive Zerstörungen infolge wochenlanger Kämpfe

Klischtschijiwka war im Jänner 2023 von den Russen besetzt worden. Zuletzt hatte das Kiewer Militär eigenen Angaben zufolge die benachbarte Ortschaft Andrijiwka zurückerobert. Allerdings dürfte von dem Ort infolge der schweren Kämpfe nicht mehr viel übrig geblieben sein. Bei Kämpfen südlich von Bakhmut soll auch die 72. russischen Briagade vernichtet worden sein.

Die mutmaßliche Einnahme Klischtschijiwkas könnte höchst nachteilige Konsequenzen für die russischen Besatzer in Bakhmut nach sich ziehen. Sie könnten nun vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen werden.