Der Ex-Fußballprofi muss sich wegen „des Unternehmens, einer anderen Person Besitz an kinderpornografischen Schriften zu verschaffen in 29 Fällen und Besitzes kinderpornografischer und jugendpornografischer Schriften in einem weiteren Fall“ am Donnerstag vor dem Gericht verantworten. Mittags dann der Paukenschlag: Nach kurzer Verhandlungspause räumte Metzelder die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zum Teil ein. Den Tränen nahe gestand er im Gericht, Kinderpornos verschickt zu haben. Den Besitz von nahezu 300 Dateien, wie angeklagt, gestand er nicht. „Ich akzeptiere die Strafe und bitte die Opfer sexueller Gewalt um Vergebung. Ich werde den Rest meines Lebens mit dieser Schuld als Teil der Gesellschaft leben müssen“, sagte Metzelder. Er habe „schwere moralische Schuld“ auf sich geladen, gab der Ex-Fußballer zu.

Schockierende Details in der Anklage

Staatsanwältin Kathrin Radtke verliest pünktlich zu Prozessbeginn die schockierenden Details der Anklage. Zwischen dem 1. und 13. August 2019 verschickte Metzelder mit seinem IPhone Fotos, die den schwersten sexuellen Missbrauch sowie Vergewaltigungen an Kindern unter zehn Jahren zeigen.
Im Zeitraum vom 9. Juli bis zum 1. September 2019 soll der Familienvater über die Kommunikationsplattform WhatsApp einer Zeugin zehn, einer weiteren Zeugin 16 Bild- und zwei Videodateien sowie einer dritten Zeugin eine Bilddatei mit kinderpornographischem Inhalt gesendet haben. 297 Kinder- und Jugendporno-Dateien hatten die Ermittler nach eigenen Angaben auf dem Handy von Christoph Metzelder gefunden.

Der ehemalige Fußballer äußerte sich zum Prozessauftakt am Donnerstag bis zu einer Unterbrechung gegen 10.00 Uhr zu seinem Lebenslauf. Die Durchsuchung bezeichnete er als Zäsur, er lebe seitdem beruflich und privat zurückgezogen. Alle Auszeichnungen für sein soziales Engagement und seine ehrenamtliche Arbeit – wie den Landesverdienstorden NRW und das Bundesverdienstkreuz – werde er zurückgeben.

Bis zu zwölf Monate auf Bewährung bei Geständnis

Das Düsseldorfer Amtsgericht hat für den Fall bis zum 10. Mai drei Verhandlungstage angesetzt und für den Fall eines Geständnisses eine Haftstrafe zwischen zehn und zwölf Monaten auf Bewährung in Aussicht gestellt. Es hat betont, dass der frühere Fußball-Nationalspieler bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens als unschuldig gilt. Dennoch gehen Beobachter von einem schnellen Prozess-Ende aus, Prozess-Beobachter gehen von einem schnellen Prozess-Ende aus. Möglicherweise fällt noch am Donnerstag ein Urteil. Experten erwarten eine niedrige Bewährungsstrafe.