Sabalenka dominierte Zheng in ihrem insgesamt dritten Major-Endspiel nicht nur akustisch, sondern auch vom Spielverlauf her. Gleich zum 2:0 durchbrach sie erstmals den Aufschlag der Chinesin und wehrte unmittelbar darauf drei Rebreakbälle ab. Bei 5:2, 0:40 vergab Sabalenka zunächst noch drei Satzbälle, sie nützte dann aber den fünften zum 6:3 nach 33 Minuten.

Die Nervosität der Chinesin Zheng (21) in ihrem ersten großen Endspiel war dann nicht zu übersehen, als sie im ersten Game des zweiten Satzes drei Doppelfehler beging. Das bedeutete quasi schon die Entscheidung, denn Sabalenka ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen. Zheng gab dann erneut den Aufschlag zum 1:4 ab. Wie im bis dato einzigen Duell der beiden im US-Open-Viertelfinale im Vorjahr (6:1,6:4) war Zheng letztlich ohne Chance.

Sabalenka bleibt dennoch die Nummer zwei der Frauen hinter der schon in Runde drei gescheiterten Polin Iga Swiatek. Zheng, die darauf gehofft hatte, zehn Jahre nach Li Na zur zweiten chinesischen Siegerin zu werden, verbessert sich auf Platz sieben und damit erstmals in die Top Ten. Zudem darf sie sich mit 1,05 Millionen Euro trösten.

Sabalenka dankte in ihrer Siegesrede auch Evonne Goolagong Cawley, die ihr kurz zuvor die Siegestrophäe überreicht hatte. Die Australierin (72) ist als vierfache Melbourne-Siegerin eine der Tennis-Legenden ihres Landes. “Es waren tolle zwei Wochen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich diese Trophäe wieder in die Luft halten kann. Ich bin sprachlos”, meinte die Weltranglisten-Zweite. Sie hatte auch Trost für Zheng übrig. “Ich weiß, dass es hart ist, im Finale zu verlieren. Du wirst noch in vielen Finali stehen und deinen Titel holen.”