Mit dem Bau der Stadtstraße soll Ende des heurigen Jahres begonnen werden, die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2025 avisiert, das Bauende 2026 geplant, die valorisierten Projektkosten belaufen sich auf rund 460 Millionen Euro. Bei der Stadtstraße handelt es sich um eine Verbindungsstraße. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Sie gilt als ebenso umstritten wie der geplante Lobautunnel.

In einer XR-Aussendung wird die geplante Stadtstraße als “de facto Autobahn mitten durch Hirschstetten” bezeichnet und das Vorgehen der Stadt Wien kritisiert: Diese versuche “mit rechtlich fragwürdigen Kniffen einen längst überholten Zeitplan durchzupeitschen” – so soll etwa Tag und Nacht gearbeitet werden, und die gesetzlich definierte “aufschiebende Wirkung” von Einspruchsverfahren ausgehebelt werden.

Bei einem ähnlichen Protest gegen die stattfindenden Vorarbeiten für die Stadtstraße vor mehr als zwei Wochen wurden fünf Personen vorläufig festgenommen, da sie sich nach der Auflösung der nicht angemeldeten Versammlung durch die Polizei geweigert hatten, die Örtlichkeit zu verlassen. Damals wählte man die Hausfeldstraße als Ort des Protests. Beim heutigen Protest kam es bisher zu keinem Einsatz durch die Exekutive, berichtete der Sprecher der Aktivisten.

Massive Entlastung

In einer Stellungnahme gegenüber der APA bei der Aktion Ende Juli betonte der Chef der MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau), Thomas Keller, die Wichtigkeit des Straßenbauprojekts: “Die Donaustadt braucht die Stadtstraße, die einer langwierigen Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen wurde. Die Verkehrsinfrastruktur der Donaustadt, dem flächengrößten Wiener Gemeindebezirk, kann der täglichen Verkehrslawine nicht länger standhalten.” Die Stadtstraße würde die verkehrsgeplagten Wohngebiete “massiv” entlasten.

(APA/red)