Während sich viele Österreicher vor dem drohenden kalten Winter Sorgen machen, sieht sie es als Chance: “Wir dürfen den Wohlstand nicht halten”, erklärt Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb schon im Auftakt der ORF-“Diskussion” über unseren Energieverbrauch.
Wollen wir eine faire und nachhaltige Welt, müssen wir unseren materiellen und energetischen Verbrauch zurückfahren, kündigt sie an. Doch die Klima-Expertin beruhigt: das würde freilich nicht bedeuten, dass Lebensqualität eingebüßt werden muss. Ein schlichtes Leben sei ja ohnehin viel schöner. Sie selbst spricht aus Erfahrung, ist die Städterin doch schon vor einiger Zeit vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen – und seither viel glücklicher.

Was ist denn überhaupt wichtig?

Das Leben mit geringerem Ressourcen-Verbrauch werde letztlich viel angenehmer, richtet Kromp-Kolb bei “3 am Runden Tisch” aus. Der ORF nannte die Sendung ein “konstruktives Streitgespräch”. Fehlen durften auch kommunistische Überlegungen nicht. Nicht nur den Unterschied der Einkommen einzelner Menschen, sondern auch den unter Staaten müssten wir nämlich ausgleichen. Dafür wird es auch Einschnitte geben müssen. So ist sich die Klima-Expertin mit “Diskussionspartner” Martin Selmayr, der Botschafter der EU-Vertretung in Österreich und ehemalige Kabinettchef des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, einig, dass man abwägen müsse, welche Produktionen denn überhaupt wesentlich seien.

"Nehmen uns mehr, als wir dürfen"

So findet Kromp-Kolb einige Beispiele und Branchen, die ganz generell nicht mehr tragbar sind. “Da reicht nicht einfach nur kurzfristig das Gas abzuschalten”, wie sie sagt, sondern diese müssen ganz weg. Sportveranstaltungen sind ihr etwa ein Dorn im Auge. Aber auch “vieles im Tourismus-Bereich, wo einfach der Energieverbrauch viel höher ist, als wir für uns beanspruchen dürfen”, müsse unterbunden werden.

Sollen wir unseren Wohlstand fürs Klima aufgeben?