Im Sommer tourte sie durch Europas Hauptstädte. Um sich dafür feiern zu lassen, Corona-Hilfsgelder auf Schiene gebracht zu haben, entschied sie sich gegen die Bahn. Ein Privatjet musste her. Und seien die Strecken noch so kurz. Am 21. Juni flog von der Leyen samt Entourage sogar von Wien nach Bratislava. Für diese 47 Kilometer benötigte die EU-Kommissions-Chefin 19 Minuten.

Dabei erinnert sich die „Bild“, dass sie noch im Mai beim Schienen-Gipfel der Bundesregierung geflötet hatte: „Wir brauchen die Bahn als nachhaltigen Verkehrsträger mehr denn je zuvor, um unsere Ziele des Europäischen Green Deal zu erreichen.“

Sie spricht von "Tempo machen"

Nun versucht die EU den „abgehobenen“ Reise-Stil Von der Leyens zu rechtfertigen. „Mit Abflug und Ankunft in Belgien waren es bei dieser Reise der Präsidentin sieben Länder in zwei Tagen. Alternativen wurden geprüft, doch es gab logistisch keine andere Möglichkeit. Die Präsidentin musste noch am Abend mit demselben Flugzeug von Bratislava nach Riga fliegen. Hinzu kommt, dass es wegen Corona Bedenken gab, Linienflüge oder Züge zu nutzen. Die Crew, die alle sechs Flüge betreut hat, war komplett Corona-getestet“. Kleines Detail am Rande: Für die Reiseplanung war man freilich selbst verantwortlich.

Damit nicht genug: Nach Recherchen der britischen Zeitung „Telegraph“ nutzte von der Leyen bei 18 ihrer bislang 34 Dienstreisen Privatjets. Dabei betont die EU-Chefin immer wieder die „Vorreiterrolle“ der EU beim Klimaschutz. Auch zum Auftakt des Klima-Gipfels in Glasgow sagte von der Leyen: „Wir alle, weltweit, müssen viel mehr Tempo machen.“

Sollen Kurzstreckenflüge verboten werden?