Jedenfalls wird man sich für die zur täglichen kleinen Dystopie gewordenen Wettervorhersagen etwas überlegen müssen. Die Einordnung ins zeitnahe Klimageschehen wird nun lebensnäher, aber auch weniger lebensbedrohlich klingen. Dieser kurzfristigere Vergleich kommt eben dem am nächsten, was wir als normal empfinden. Aber der Reihe nach …

Falsches Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel? ...

Mit dem Jahr 2021 gilt eine neue Klimanormalperiode: der Zeitraum 1991-2020. Sie stellt den Standard für klimabezogene Analysen dar – das „langjährige Mittel“, das nur alle 30 Jahre einen neuen Referenzzeitraum heranzieht. Bis zum 1. Jänner 2021 galten die Jahre von 1961-1990 als Bezugszeitrahmen. Die 1990er Jahre markierten allerdings einen Sprung nach oben in der globalen Temperaturentwicklung.

Und dieser Umstand findet nun Berücksichtigung, was dazu führt, dass die Temperaturen in der Relation zum Mittel nicht mehr so dramatisch ansteigen, wie zuvor. „Mit dem neuen Klimamittel haben es die Monate schlagartig deutlich schwerer, als ‚zu warm‘ eingestuft zu werden“, lamentiert darüber etwa der Dienst „daswetter.com“. „Die ‚neue Klima-Zeitrechnung‘ setzt ein ganz falsches Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel“, formuliert es die Seite „wetter.com“. Man könne die „Brisanz des Geschehens“ nicht mehr erkennen und es werde ab sofort alles schöngeredet, sogar schöngerechnet, so der Tenor in den Medien.

Die Enttäuschung ist verständlich, war man es ja schon gewohnt, mit hysterischen Schlagzeilen und der täglichen Eskalation beim Wetterbericht, Klicks und Zuseher zu generieren.

... oder das Ende hysterischer Berichterstattung?

Nun wird es schwieriger, einen Monat als „deutlich“ zu warm oder deutlich „zu nass“ zu verkaufen. Aber mit einigen sprachlichen Verrenkungen, wird man sicher schnell wieder auf den gewünschten Kurs kommen.

Journalist Mark Steyn überlieferte schon vor 16 Jahren im britischen „Telegraph“ ein Zitat von Steven Guilbeault (Greenpeace France): „Globale Erwärmung kann bedeuten, dass es wärmer wird, kann aber auch bedeuten, dass es kälter wird, es kann bedeuten es wird trockener, es kann bedeuten es wird nasser. Das ist es, womit wir es zu tun haben.“ Na dann …

Macht Ihnen der Klimawandel Sorge?