Das 140 mal 80 cm große, unsignierte Gemälde aus dem Jahr 1917 zeigt eine junge Frau in strenger frontaler Haltung vor rotem Hintergrund. Um ihre Schultern liegt ein mit reichlich Blumendekor ausgestatteter Schal. Lange Zeit verschollen, wurde das Bildnis erst vor zwei Jahren von den jetzigen Besitzern geerbt und nun versteigert. Die Identität der porträtierten Frau ist nicht vollständig geklärt. Es könnte sich um Helene oder Annie Lieser, Töchter der Kunstmäzenin Henriette Lieser, oder um ihre Nichte Margarethe Constance Lieser handeln.

Der Käufer des “Bildnis Fräulein Lieser” bleibt vorerst anonym. Was mit dem Werk geschehen wird, ist ebenfalls noch unklar. Aufgrund von Lücken in der Provenienz des Bildes soll der Erlös auf Basis der “Washington Principles” unter mehreren möglichen Rechtsnachfolgern aufgeteilt werden.  “Fräulein Lieser” reiht sich in eine Reihe von Rekordpreisen für Klimt-Werke ein. 2023 erzielte “Dame mit Fächer” 85,3 Millionen Euro, 2022 “Buchenwald” 104,6 Millionen Euro.