Auf der Stelle trat die SPÖ auf Rang drei. Die Grünen dürften mit knapp elf Prozent zweistellig bleiben, die NEOS knapp nicht werden. KPÖ und DNA scheiterten. Das Endergebnis inklusive aller Wahlkarten soll nicht vor Montagabend vorliegen.

Der Wahlabend war wie bei EU-Wahlen üblich lange spannend, dürfen doch die Ergebnisse erst veröffentlicht werden, wenn europaweit die letzten Wahllokale schließen und das ist um 23 Uhr in Italien. Daher war man vorläufig auf eine gemeinsame Trendprognose von FORESIGHT, ARGE Wahlen und Peter Hajek für APA, ORF und Puls 4 angewiesen, die der FPÖ einen recht deutlichen Vorsprung auf Volkspartei und SPÖ zuschrieb.

Zusammenrücken zwischen ÖVP und FPÖ

Die Auszählung ergab dann zwischen Freiheitlichen und ÖVP noch ein gewisses Zusammenrücken. Die FPÖ blieb mit 25,7 Prozent trotz eines Plus von 8,5 Prozentpunkten doch recht deutlich unter ihrem Rekordergebnis von 1996 (27,5 Prozent), was dennoch zu Platz eins reichte. Die ÖVP büßte mit 24,7 Prozent stolze 9,9 Prozentpunkte ein, ein historischer Verlust. Der SPÖ droht mit 23,2 Prozent das schlechteste Ergebnis bei einer EU-Wahl, sollten die Briefwähler das nicht wie vor fünf Jahren drehen. Die Grünen kamen mit 10,7 Prozent nach den Turbulenzen um Spitzenkandidatin Lena Schilling mit einem blauen Auge und einem Verlust von drei Prozentpunkten davon, die NEOS erreichten zwar nicht ihre guten Umfragewerte, schafften aber dennoch mit 9,9 Prozent das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Leichte Verschiebungen könnte es noch durch 109.000 Wahlkarten geben, die erst am Montag ausgezählt werden. Die ÖVP könnte da noch ein wenig näher an die Freiheitlichen heranrücken. Ein Wechsel auf den Spitzenplätzen ist aber so gut wie ausgeschlossen. Die Wahlkarten-Prognose geht letztlich von einem Abstand von 0,8 Prozentpunkten aus. Die NEOS dürften demnach knapp die Zweistelligkeit erreichen, nämlich 10,1 Prozent. Ansonsten gibt es kaum Änderungen.

KPÖ steigert sich leicht

Die KPÖ steigerte sich von 0,8 auf knapp drei Prozent (2.9) und verpasst die Vier-Prozent-Hürde. Spitzenkandidat Günther Hopfgartner sieht dennoch “ein gewisses Sprungbrett im Hinblick auf die Nationalratswahlen”. Die Listenerste der erstmals kandidierenden DNA, Maria Hubmer-Mogg, zeigte sich über die erreichten 2,7 Prozent enttäuscht und will nicht für den Nationalrat kandidieren.