Alles begann mit dem Epstein-Sex-Skandal im Jahr 2019, der Prinz Andrews Ruf nachhaltig beschädigte. Damals wurden seine Kontakte zum pädophilen Investmentbanker Jeffrey Epstein bekannt. Virginia Giuffre beschuldigte den Prinz, sich an ihr vergangen zu haben, als sie gerade erst 17 Jahre alt war. Damit begann der tiefe Fall des Lieblings der Queen, der nun, zu Weihnachten, seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.

Königin Elisabeth II. ließ Gnade walten

Es folgte eine Missbrauchsklage gegen Prinz Andrew, doch der konnte eine außergerichtliche Einigung samt Zahlung von 14 Millionen Euro an Giuffre Anfang 2022 durchsetzen. Dass knapp ein Jahr später sein eigener Bruder keine Gnade kennt, soll den gefallenen Prinz fassungslos machen, wird berichtet.

Die Kinder von Elisabeth II. beim Staatsbegräbnis der Queen: König Charles III., Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward am 19. September in der Westminster Abbey in LondonAPA/AFP/Marco BERTORELLO

Die Queen hatte noch die schützende Hand über Prinz Andrew gehalten. Dass sie ihm seine Titel entzog, tat sie offensichtlich nur wiederwillig und erst nach öffentlichem Druck. König Charles III. will aber nun die Monarchie verschlanken, und das bekommt auch seine eigene Familie zu spüren. Besinnlich dürften die Weihnachten für Prinz Andrew diesmal nicht verlaufen.

Jegliche Anwesenheit im Palast unerwünscht

Prinz Andrew darf sich nicht länger im Palast blicken lassen, wie die “Sun” berichtet. Andrew muss sein Büro räumen muss und darf selbst die Palastadresse nicht mehr in seinem Briefkopf führen. Sämtliche Mitarbeiter, die bisher für ihn gearbeitet haben, werden entlassen. König Charles III. macht lässt keinen Zweifel offen: Es ist Schluss, Aus, vorbei. klar:  Ein Insider sagte dem Blatt: “Jegliche Anwesenheit im Palast ist offiziell beendet. Der König hat es klar gemacht. Er ist kein arbeitender Royal. Er ist auf sich allein gestellt.”

Vor wenigen Monaten erst wurde Andrew sein kostenintensiver Personenschutz entzogen, der den britischen Steuerzahler immerhin rund drei Millionen Pfund (3,39 Millionen Euro) im Jahr gekostet hat.

König Charles III. (l.) und Prinz Andrew im Hintergrund: Ihr Beziehung dürfte zurzeit nicht die beste sein.APA/AFAP/LOIC VENANCE

Ein Leben als Kriegsheld und Schürzenjäger

Prinz Andrew war am 19. Februar 1960 als drittes Kind und zweiter Sohn von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip geboren worden. Während Prinz Charles schon früh auf die Rolle des Thronfolgers vorbereitet wurde, genoss sein zwölf Jahre jüngerer Bruder Andrew mehr Freiheiten.

Die britische Königsfamilie im Jahr 1965 : (v.l.n.r.) Prinzessin Anne, Elisabeth II., Prinz Charles, Prinz Philip und Prinz Andrew, lächelnd mit Prinz Edward, in seiner WiegeAPA/AFP/Central Press/STRINGER

Nach Beendigung der Schule trat er in die Royal Navy ein und verzichtete auf den Universitätsbesuch. Die Armee hat ihn seit jeher interessiert. In der Royal Navy absolvierte Prinz Andrew zunächst eine Ausbildung zum Sea King-Hubschrauberpiloten und kam als solcher beim Falklandkrieg zum Einsatz. Nach seiner Rückkehr im September 1982 wurde er in Großbritannien als Kriegsheld gefeiert.

V.l.n.r.: Prinz Charles, Prinzessin Anne, Prinz Philip, Prinz Andrewund die britische Königin Elisabeth II. mit Prinz Edward im ArmAPA/AFP/Central Press/STRINGER

Nach dem Falklandkrieg setzte Prinz Andrew seine militärische Laufbahn fort und erhielt zahlreiche Ehrentitel, die er alle im Zuge des Missbrauchsprozesses an die Queen zurückgeben musste. Schon zuvor hatte er in den 1980er mit seinen Frauengeschichten für Schlagzeilen gesorgt. Die britische Presse verpasste ihm den Spitznamen “Randy Andy” (“Geiler Andy”). Er datete die US-Schauspielerin Koo Stark, die auch in Erotikfilmen mitgespielt hat.

Der frisch vermählte Prinz Andrew und seine Frau Sarah Ferguson winken am 23. Juli 1986 vom Balkon des Buckingham Palace der Menge zu.APA/AFP/PA

Am 23. Juli 1986 heiratete er Sarah Ferguson. Die beiden hatten zwei gemeinsame Kinder, nur um nur sechs Jahre später im März 1992 ihre Trennung bekannt zu geben. Später tauchten Fotos von Sarah Ferguson mit ihrem Finanzberater John Bryan auf,die sich barbusig auf einer Sonnenliege zeigten, während er ihre Zehen lutschte. Die Scheidung erfolgte 1996.

Prinzessin Beatrice (M.) posiert für ein Foto mit ihren Eltern – Prinz Andrew und und Sarah Ferguson – nach ihrer Abschlussfeier am Goldsmiths College in London am 9. September 2011.APA/AFP/POOL/IAN NICHOLSON