Die Standard-Aufdecker hätten zu Recht auf Kurz, Köstinger und die ganzen ÖVP-Protagonisten der alten Regierung eingeprügelt, wenn die damals verantwortlichen Politiker Österreichs einen Wasserstoff-Deal mit Abu Dhabi – einem Teilstaat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) – verschlafen hätten. Die halbe Welt hat Abkommen geschlossen: Italien, Frankreich, Großbritannien.

Und sogar ein Super-Vorzeige-Grüner wie Robert Habeck aus Deutschland hat sich aus guten Gründen auf solch ein Geschäft eingelassen. Klimafreundlicher Wasserstoff wird für die Zukunft wesentlich sein, die VAE werden zu den Marktführern gehören. Gute Geschäftsbeziehungen können da nicht schaden.

Doch weil man einen Gesinnungsfreund wie Habeck beim Standard nicht anpinkeln wollte, seine Erwähnung die eigene Legende von den gierigen ÖVP-Türkisen zerstört hätte und weil auch keine vernünftigen Gründe gegen den Wasserstoff-Deal sprachen, musste in der Redaktionsstube das Netzwerk gebastelt werden: “Treibt das Umfeld des Ex-Kanzlers die Interessen von Abu Dhabi voran?” Echt jetzt?

Laut Standard-Welt muss Köstinger einfach gemauschelt haben

Das konspirative Netzwerk besteht aus Sebastian Kurz, der seit 2022 und als Privat-Unternehmer auch die europäischen Geschäfte eines Konzerns aus den Emiraten mitverantwortet. “Masdar” ist das größte Wasserstoff-Unternehmen in Abu Dhabi. Tief durchatmen, es kommt noch brisanter.

Den Wasserstoff-Deal hat Elli Köstinger für Österreich unterschrieben, die enge Weggefährtin von Sebastian Kurz, man kann auch sagen, eine persönliche Freundin der Familie Kurz. Sie arbeitet heute noch mit dem Ex-Kanzler zusammen, also hat sie damals auch in dessen Auftrag mit den Scheichs gemauschelt. Sonst hätte sie als zuständige Landwirtschaftsministerin und damit unzuständig an der eigentlichen Klimaministerin vorbei doch niemals das Abkommen unterschreiben dürfen – glaubt der Standard.

Auf den offiziellen Bildern von der feierlichen Unterfertigung des Abkommens steht links neben Köstinger und dem heutigen Kanzler Karl Nehammer die eigentlich zuständige Ministerin Eleonore Gewessler von den Grünen. Sie hatte offenbar nichts einzuwenden – im Gegensatz zu den selbst ernannten Aufdecker-Journalisten.

Vermutlich ging es der Umweltpolitikerin in dieser Angelegenheit um die Sache – und nicht um irgendwelche Fantastereien.

Kanzler und Ministerinnen bei Vertragsunterzeichnung.