Die Gläubiger der Signa-Kerngesellschaft Prime haben mehrheitlich dem Treuhand-Sanierungsplan am Montag zugestimmt, wie Sanierungsverwalter Norbert Abel bekanntgab. Damit übernimmt ein Treuhänder bei der Signa Prime – er soll alle Vermögenswerte samt prestigeträchtiger Luxusimmobilien über maximal fünf Jahre verkaufen. Ein Konkurs ist damit vorerst abgewendet.

Der angenommene Sanierungsplanvorschlag sieht vor, dass nun alle Immobilien durch den bisherigen Sanierungsverwalter Abel als Treuhänder geordnet über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verkauft werden, um von einer erwarteten Erholung am Markt zu profitieren. Damit sollen mindestens 30 Prozent der Forderungen beglichen werden. Bei einem Konkurs hätten die Immobilien hingegen möglichst rasch verkauft werden müssen, was nach Einschätzung des Sanierungsverwalters eine geringere Quote für die Gläubiger ergeben hätte. Der Sanierungsplan muss noch vom Handelsgericht Wien bestätigt werden. Dafür ist eine Frist bis Ende Juni vorgesehen.

"Abstimmung eindeutig"

“Die Abstimmung war sehr eindeutig. Es hat einen großen Überhang an Stimmen gegeben, die zugestimmt haben”, sagte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) nach dem Gläubigertermin am Handelsgericht vor Journalisten. Auch bei den Passiva habe man eine große Mehrheit erreicht.

Größte Insolvenz in Österreichs Wirtschaftsgeschichte

Die Signa-Pleitenserie ist die mit Abstand größte Insolvenz der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Gegenüber der insolventen Luxus-Immobiliengesellschaft Signa Prime haben bisher 475 Gläubiger Forderungen in Rekordhöhe von 12,8 Milliarden Euro angemeldet, derzeit sind rund 5,9 Milliarden Euro vom Insolvenzverwalter anerkannt.