Der serbische Tennisstar Novak Djokovic hat seinen Auftaktsieg bei den French Open für eine politische Botschaft genutzt. Nach dem klaren Drei-Satz-Erfolg gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic schrieb der 22-fache Grand-Slam-Turniersieger “Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!” auf die Linse einer TV-Kamera. Meist unterschreiben die Spieler auf den großen Plätzen nach Siegen mit ihrer Signatur, nutzen dies aber auch für Botschaften.

Der französische Tennisverband (FFT), der das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres organisiert, hat gegenüber Reuters klargestellt, dass “es keine offiziellen Grand-Slam-Regeln gibt, was Spieler sagen oder nicht sagen dürfen”. Die FFT werde keinerlei Statement dazu abgeben und auch keine Maßnahmen einleiten.

"Es tut mir weh, was passiert"

“Als Serbe tut es mir weh, was im Kosovo passiert, unsere Leute wurden aus dem Gemeindeamt vertrieben”, sagte Djokovic am Montag serbischen Medien zufolge im serbischen Teil seiner Pressekonferenz zu der Botschaft. “Als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens” fühle er sich “verpflichtet, Unterstützung für unser Volk und ganz Serbien zu zeigen”.

41 KFOR-Soldaten bei Ausschreitungen verletzt

Hintergrund der Aktion von Djokovic sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in Zvecan und weiteren Gemeinden protestiert. Dabei wurden 41 Soldaten der von der NATO geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Außerdem wurden laut einem Krankenhaus in Mitrovica 53 Serben verletzt. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an und verlangt die Rückgabe.