Ranking der allerteuersten Mautstraßen: Österreich auf Spitzenplatz
Das Befahren von Mautstraßen kann eine teure Angelegenheit sein – doch wird man dafür oft mit spektakulären Ausblicken belohnt. Der eXXpress hat die kostenintensivsten aber auch lohnendsten Maustrecken Mitteleuropas in einem “Mautstraßen-Panorama” zusammengefasst – sechs davon befinden sich in Österreich.
Egal ob die Kitzbüheler Horn Panoramastraße, die Malta Hochalmstraße oder die Ötztaler Gletscherstraße – unsere Mautstraßen sind wichtige Routen für den Verkehr durch Österreich. Die oft spektakulären Strecken sind jedoch auch schwer in der Instandhaltung und kosten dementsprechend eine Gebühr. Das ist bei unseren Nachbarn in ganz Europa nicht anders, doch für welche Straßen muss man wie tief in die Tasche greifen und wo wird man mit tollen Ausblicken und atemberaubenden Panoramen besonders für sein Geld belohnt? Der eXXpress hat den Überblick!
Eurotunnel unangefochten auf Platz eins
Eines vorweg: Auch wenn es sich beim klaren Spitzenreiter der Liste nicht um eine Mautstraße im klassischen Sinne handelt, darf der Eurotunnel hier nicht unerwähnt bleiben. Mit einer Gebühr von 132 Euro müssen Autofahrer für die Nutzung des Eurotunnels definitiv am tiefsten in die Tasche greifen: Mit einer Länge von 50,45 km verbindet er Folkestone in Kent (Vereinigtes Königreich) und Coquelles nahe Calais (Frankreich). Allein 37 km verlaufen unter Wasser – dies macht ihn zu einem der längste Unterwassertunnel der Erde.
Gefolgt wird die Verbindung zwischen Großbritannien und Frankreich von der Öresundbrücke. Mit einer Gesamtlänge von 7,8 km ist sie die Brücke in Schweden die längste weltweit längste Schrägseilbrücke für kombinierten Straßen- und Eisenbahnverkehr. Kostenpunkt: 55 Euro.
Das Stockerl vollendet der Mont Blanc Tunnel. Der 11,6 km lange Tunnel verbindet die Städte Chamonix-Mont-Blanc im französischen Département Haute-Savoie mit Courmayeur im italienischen Aostatal. Die Gebühr für den Tunnel beträgt 47,40 Euro.
Die österreichischen Vertreter
Der erste österreichische Vertreter der Liste ist die Großglockner Hochalpenstraße. Mit einer Gesamtlänge von 47,8 km verbindet sie die beiden Bundesländer Salzburg und Kärnten. Die Hochalpenstraße gilt vorrangig als Erlebnisstraße und ist daher von touristischer Bedeutung. Mit 37,5 Euro befindet sie sich auf Platz fünf der Liste.
Auf dem achten Platz findet sich die Kaunertaler Gletscherstraße wieder. Die durch Tirol verlaufende Gletscher-Panoramastraße kostet 25 Euro und zählt zu den schönsten Hochgebirgsstraßen der Alpen.
Den zehnten Platz dieser Liste teilen sich gleich fünf Mautstraßen – und alle fünf befinden sich in Österreich. Die Dachstein Mautstraße, die Kitzbüheler Horn Panoramastraße, die Malta Hochalmstraße sowie die Nockalmstraße und die Ötztaler Gletscherstraße kosten eine Gebühr von 20 Euro.
Abgesehen von den österreichischen Vertretern vervollständigen die Liste der Fréjus Road Tunnel zwischen Frankreich und Italien (ebenfalls Platz 3; 47,40 Euro), die dänische Storebælt Brücke (Platz 4; 32,93 Euro), der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel zwischen der Schweiz und Italien (Platz 7; 27,8 Euro) und den Munt-la-Schera-Tunnel, der ebenfalls die Schweiz mit Italien verbindet (Platz 9, 24,07 Euro).
Kommentare
Kitzbüheler Horn-Straße und Malta-Hochalmstraße haben das gleiche Foto. Da ich die Malta-Hochalmstraße kenne, wird das Foto wohl die Kitzbüheler Horn-Straße zeigen.
In den 1960er-Jahren war das große Abziehbild – markant eingerahmt durch ein großes, rotes “G” – auf einer Scheibe des Autos vom erfolgreichen Befahren der steilen Großglockner-Hochalpenstraße quasi ein Orden für den tüchtigen Kraftfahrer und das Auto, das diese Steigung schafft.
Ja, die Öresundbrücke kostet tatsächlich mehr Brückenmaut als die Fähre! Spätestens, wenn man die Spritkosten mit einrechnet lohnt die sich nicht.
Die Mautgebühren sind leider in vielen Ländern sehr hoch. Wäre unser Verkehrsminister nicht zu dämlich gewesen, hätten wir die hier inzwischen auch. Davon könnte man zumindest die zahllosen von LKWs kaputt gefahrenen Autobahnen und Brücken reparieren…
Bei knapp acht Kilometern fallen aber nicht gerade dramatische Spritkosten an.
Der Eurotunnel ist nicht nur keine Mautstraße im klassischen Sinne, sondern überhaupt keine Straße. Die Autos werden per Eisenbahn durch den Tunnel transportiert. Eine Autofähre über den Ärmelkanal ist ja ebensowenig eine Mautstraße. So schwer kann das doch nicht einzusehen sein.