Mehr als 100.000 Kunden der Lufthansa müssen sich am Dienstag und Mittwoch erneut auf Flugausfälle und Verzögerungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft in der laufenden Tarifrunde das Bodenpersonal abermals zum Streik auf. Die Beschäftigten sollen von Dienstag ab 04.00 Uhr bis Mittwoch um 07.10 Uhr die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft am Sonntag mit. Betroffen sind die Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart.

Grund für die Arbeitsniederlegung: Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bezeichnete das aktuelle Angebot der Lufthansa als “krass unsozial”.

Arbeit an einem Sonderflugplan läuft

Die Lufthansa arbeitet nach eigenen Angaben an einem Sonderflugplan. Es seien aber erneut “über 100.000 Fluggäste betroffen”, erklärte die Airline. “Das ist nicht der Weg, um unserer gemeinsamen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden, für unsere Gäste, für eine starke und verlässliche Lufthansa nachzukommen”, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. “Unser Ziel bleibt eine schnelle Einigung, und das geht nur am Verhandlungstisch.”

Tarifverhandlungen werden am Mittwoch fortgesetzt

Am Mittwoch sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Die Lufthansa hatte vergangene Woche ein neues Angebot vorgelegt. Es sieht laut Airline mindestens rund 10 Prozent Gehaltserhöhung binnen zwölf Monaten und eine “zeitnahe Zahlung” von steuerfreien Inflationsausgleichsprämien von 3.000 Euro in Summe vor. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 25 Monate betragen. Verdi fordert für die 25.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden 12,5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert Verdi eine Prämie zum Inflationsausgleich von 3000 Euro. “Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen”, erklärte Reschinsky zum aktuellen Lufthansa-Angebot.