Große Krisen wie Kriege oder Seuchen wirken, so paradox das erscheint, immer wie ein Motor für medizinischen Fortschritt. Im ersten Weltkrieg etwa nahmen die Entwicklung der Tetanus-Impfung, Bluttransfusionen und die Verwendung der Röntgentechnik ihren Anfang. Die relativ rasche Forschung und Entwicklung der Covid-Impfstoffe könnten nun auch den Weg für ein Mittel gegen Krebs ebnen.

„Kill Cancer“ – Börsengang mit Superstars

Das Bostoner Unternehmen Sensei Biotherapeutics verkündete zuletzt Erfolge bei der Entwicklung von Krebstherapien, die das Immunsystem darauf trainieren, kranke Zellen mit Hilfe von gentechnisch veränderten Viren, sogenannten Bakteriophagen, zu bekämpfen und damit den Grundstein für die Eroberung der verheerendsten Krankheiten unserer Zeit zu legen.

US-Schauspielerin Uma Thurman ist eine der Investorinnen bei Sensei BiotherapeuticsAPA/AFP/Christophe ARCHAMBAULT

Vor einigen Wochen ist das Unternehmen an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq gegangen. Und das mit aufsehenerregenden Investoren. Neben Uma Thurman („Kill Bill“) sind auch der Hedgefonds-Milliardär Louis Bacon (Moore Capital) und Elon-Musk-Freund Steve Jurvetson, mit an Bord. Auch der bekannte deutsche Biotech-Investor Christian Angermayer ist mit von der Partie. Er begleitete bereits unter anderem „Abcellera“ aus Vancouver, das mit einem Covid-Antikörper-Mittel für Aufsehen sorgte, beim Börsen-Start.

Vielversprechende Tests

Die Krebs-Bekämpfer von „Sensei“ sind für den Investor nunmehr der dritte Börsegang innerhalb eines Jahres. Schon vor dem Start gelang es, rund 60 Millionen US-Dollar zu sammeln. „Das ultimative Ziel für mich ist es, einen Weg zu finden, Krebs von vornherein zu verhindern: ergo einen Impfstoff gegen Krebs zu entwickeln“, wird Angermyer auf der Seite „leadersnet.at“ zitiert. Sensei solle für Krebs das werden, was Moderna und Biontech für virale Krankheiten seien, so der Investor weiter. Getestet wird aktuell bei verschiedenen Krebsarten in frühen Stadien, die ersten Ergebnisse versprechen bereits Erfolg.

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