Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol ist bereit, die Haltung Seouls zu ändern und nun doch Waffen an die Ukraine zu liefern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bisher hat sich Südkorea allen westlichen Bitten widersetzt und Kiew lediglich humanitäre Hilfe geleistet. Sollte Seoul nun mit Waffenlieferungen beginnen, könnte das den Krieg in eine viel größere Richtung lenken, als es zunächst schien.

Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol lenkt ein: Man werde doch Waffen an Kiew liefern.APA/AFP/JAPAN POOL/JIJI Press

Umgehend hat sich Dmitri Medwedew (57), stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, zu Wort gemeldet. “Es ist eine neue Bereitschaft entstanden, unseren Feinden zu helfen”, erklärte er am Mittwoch auf Telegram. “Der südkoreanische Präsident Yun Suk-yeol hat erklärt, dass sein Land prinzipiell bereit ist, Waffen an das Kiewer Regime zu liefern. Es ist noch nicht lange her, dass die Südkoreaner eifrig beteuert haben, dass die Lieferung von tödlichen Waffen an Kiew völlig ausgeschlossen sei.”

Medwedew drohte erst kürzlich Polen

Dann stellt Putins enger Freund zwei rhetorische Fragen, die eine eindeutige Drohung enthalten: “Was werden die Menschen in Südkorea sagen, wenn sie die neuesten russischen Waffen sehen? Was werden die Südkoreaner sagen, wenn sie die neuesten russischen Waffenmodelle in den Händen unserer engsten Nachbarn, unserer nordkoreanischen Partner, sehen?”

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un dürfte sich über die Drohung freuen.

Es ist nicht der erste Rundumschlag von Russlands Ex-Präsidenten. Erst am Samstag hatte er mit Polens Vernichtung gedroht: “Dieses Land wird verschwinden.”