Drohende Worte richtet die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, an die Ex-Sowjetrepublik Moldau. „Wenn Moldau vorhat, sich zu einem logistischen Dreh- und Angelpunkt für die Armee der benachbarten Ukraine zu machen, lädt die Republik damit Gewalt und Chaos zu sich nach Hause ein“, erklärte Sacharowa bei ihrem wöchentlichen Pressebriefing am Mittwoch.

Die moldawische Präsidentin Maia Sandu bestreitet Russlands Vorwürfe.APA/AFP/Elena COVALENCO

Moskau fürchtet um seinen Einfluss

Vor einigen Wochen behaupteten kremlnahe Medienkanäle, die proeuropäische Präsidentin Moldaus Maia Sandu hätte vorgeschlagen, dass die ukrainische Armee moldauisches Staatsgebiet für militärische Zwecke nutzen dürfe. Chisinau hat diese Aussagen längst als Falschnachrichten zurückgewiesen. Russland warnt die Republik dennoch davor, es sich noch einmal anders zu überlegen.

Sacharowa kritisierte zudem die geplante Reduzierung russischer Diplomaten in Moldau. Ein signifikanter Verlust russischen Einfluss in dem Bruderland wäre eine harte Klatsche für den Kreml und würde diesen weiter isolieren.

Maria Sacharowa kritisiert auch die mögliche Ausweisung russischer Diplomaten aus Russland.

Wie die Ukraine ist auch Moldau EU-Beitrittskandidat. Allerdings hat Russland traditionell einen großen Einfluss in dem osteuropäischen Land. Insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, in der seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind, ist die Nähe zu Russland deutlich zu spüren.

Seit dem russischen Angriffskrieg warnen internationale Beobachter immer wieder davor, dass Moskau Unruhen in der Region als Vorwand nutzen könnte, um die Lage zu eskalieren und seinen Einfluss auszubauen. Sandu beklagte zuletzt häufiger Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.