Bei einem ukrainischen Drohnen-Angriff in der Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, ist in der Nacht auf Samstag ein russischer Tanker beschädigt worden. Der Maschinenraum des Schiffs habe Schaden genommen, die elfköpfige Besatzung des Schiffes befinde sich aber in Sicherheit, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur “Tass”.

Laut der Behörde für See- und Flusstransport handelt es sich bei dem getroffenen Schiff um den Tanker “SIG”, gegen den die USA Sanktionen verhängt haben, weil er russischen Streitkräften in Syrien Treibstoff geliefert hatte. Nach dem Drohnen-Angriff auf “SIG” wurde die 19 Kilometer lange Krim-Brücke drei Stunden lang für den Verkehr gesperrt. Die Halbinsel Krim wurde 2014 von Russland annektiert – sie ist inzwischen eines der wichtigsten Kriegsziele der Ukraine.

Online kursiert zurzeit ein mutmaßlicher russischer Funkspruch an die Schiffe in der Kertsch-Meerenge. Darin werden alle Schiffe zu erhöhter Achtsamkeit im Zusammenhang mit einem Angriff durch Luft- und Seedrohnen aufgerufen. In einem weiteren online veröffentlichten mutmaßlichen Funkgespräch des getroffenen Tankers erklärt eines der Crew-Mitglieder, dass der Maschinenraum geflutet und das Schiff daher manövrierunfähig sein soll.

Die Krim-Brücke war nach dem Drohnen-Angriff auf den russischen Tanker drei Stunden lang gesperrtReuters

Russland ist seit Langem vor ukrainischen Angriffen auf Schwarzmeer-Häfen gewarnt

Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass ab dem 21. Juli 2023 alle Schiffe, die Schwarzmeer-Häfen der Russischen Föderation und ukrainische Häfen, die vorübergehend von Russland besetzt sind, anlaufen, von der Ukraine als militärische Ziele betrachtet werden.

Die Ukraine hat mehrfach russische Marineschiffe und auch die Brücke zur von Russland annektierten Halbinsel Krim im Schwarzen Meer angegriffen. Die letzte Drohnenattacke auf die 19 Kilometer lange Verbindung zwischen der Krim und dem russischen Festland gab es vor rund zwei Wochen.