Mykhailo Podolyak (50), Berater des Büros von Präsident Wolodymyr Selenskyj, hat die Nachricht auf Twitter publik gemacht und ein Video dazu geteilt: „Der Haupttempel der Swjatohirsker Lawra, einem Heiligtum der orthodoxen Welt, das zum Zufluchtsort für Flüchtlinge geworden ist, steht nach einem russischen Angriff in Flammen.“

Eines der ältesten Klöster des Moskauer Patriarchats

Es geht um das imposante Himmelfahrtskloster, das sich an einem bewaldeten Hügel am Rand der ukrainischen Stadt Swjatohirsk befindet. Es trägt den Ehrentitel „Lawra”, wie insgesamt nur drei Klöster in der Ukraine. Lediglich zwei weitere in Russland haben diesen Titel. Das Himmelfahrtskloster von Swjatohirsk wurde erstmals 1526 erwähnt. Es ist somit eines der ältesten des Moskauer Patriarchats überhaupt.

Podolyak spricht auf Twitter von einem „wirklich teuflischen Grinsen der ‚barbarischen russischen Welt‘, der nichts heilig ist.“ Er kündigt an: „Die Ukraine wird den Teufel hinter den Eisernen Vorhang zurücktreiben.“

Rache für die Abspaltung von Moskau?

Wie Kathpress berichtete, kamen wenige Tage zuvor bei Gefechten in Swjatohirsk mindestens drei Menschen im orthodoxen Kloster ums Leben. Darüber hinaus wurden am Montag bereits zwei Blöcke des Himmelfahrtsklosters durch Beschuss beschädigt, wie der Metropolit von Donezk und Mariupol der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, Hilarion, am Mittwochabend bestätigte.

Unklar ist, ob voranschreitende Abspaltung der moskautreuen Orthodoxen in der Ukraine von Russland eine Rolle spielt. Erst am vergangenen Wochenende hat das Landeskonzil der Kirche die Unabhängigkeit erklärt und sich damit unmissverständlich vom Moskauer Patriarchat distanziert. Damit hat die ukrainische orthodoxe Kirche, die dem Moskauer Patriarchat unterstand, nach 336 Jahren einen eindeutigen Schnitt in ihren bisher engen Beziehungen zu Russland gemacht.