Zugenommen haben auch “klassische Delikte” wie Ladendiebstahl oder die Diebstähle mit gestohlenen Bankomatkarten. Banküberfälle wurden im Jahr 2023 kaum noch verübt, im vergangenen Jahr wurden neun Coups durchgeführt. “Vor zehn Jahren gab es noch 80 Überfälle pro Jahr”, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag. Einen Rückgang gab es 2023 auch bei der Schlepperkriminalität, was das Innenministerium auf den Einsatz verschiedenster Maßnahmen wie etwa die “Operation Fox” zurückführt. Bei der Aktion waren österreichische Polizisten in Ungarn in Kooperation mit den dortigen Behörden im Einsatz. Mit 4704 Anzeigen wegen Schlepperei im Jahr 2023 ist die Zahl im Vergleich zu 9186 Anzeigen im Jahr 2022 fast um die Hälfte zurückgegangen.

Insgesamt gab es laut Karner im Jahr 2023 528.010 polizeiliche Anzeigen. Die größten Bereiche in der Kriminalitätsstatistik teilen sich in fünf Felder auf: Am häufigsten wurden 2023 wegen Eigentumsdelikten Anzeige erstattet, nämlich 162.242 Mal. Danach folgt schon die Wirtschaftskriminalität mit 103.330 Delikte. Gewaltdelikte wurden im vergangenen Jahr 85.374 Mal angezeigt. Die Internetkriminalität hat 65.864 Anzeigen nach sich geführt und die organisierte Kriminalität 40.333 Anzeigen.

Über 150.000 tatverdächtige Ausländer

Die Zahl der geklärten Fälle ist laut Innenminister um 8,2 Prozent gestiegen. Insgesamt konnten 276.043 Anzeigen 2023 aufgeklärt werden – das sind 20.867 Anzeigen mehr als im Vergleich zum Vorjahr, so Karner. Eine Zunahme gab es auch bei der Identifizierung der Tatverdächtigen: 2023 wurden 329.991 mutmaßliche Täter bzw. Täterinnen von der Polizei ausgeforscht. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von rund zehn Prozent. 77 Prozent waren Männer. 13,4 Prozent waren unter 18 Jahre, 54,5 Prozent waren 18 bis 40 Jahre alt, 32,3 Prozent waren 40 Jahre und älter. 179.488 Tatverdächtige (55 Prozent) waren Österreicher, 150.481 oder 45 Prozent kamen aus anderen Ländern, die meisten mit 17.990 Personen aus Rumänien, gefolgt von 14.727 aus Deutschland und 11.067 aus Serbien.