
"Kriminelle Energie": Bei gefälschten Impfausweisen droht fristlose Kündigung
Einige Dienstnehmer haben bereits ihren Job verloren, weil sie einen gefälschten Impfausweis vorgelegt haben – und das fristlos. Dass die Kündigungsfrist verfällt, wenn man einen gefälschten Impfausweis vorzeigt ist rechtens, entschied das Düsseldorfer Arbeitsgericht.
Weil er wegen der Vorlage eines gefälschten Impfausweises fristlos gekündigt wurde, stellte sich ein Küchenfachberater dem Düsseldorfer Arbeitsgericht vor. Dieses entschied aber, dass der Angestellte seine fristlose Kündigung zu Recht bekam. Damit ist er kein Einzelfall. Auch Prominente mussten mit Konsequenzen leben, weil sie gefälschte Impfnachweise vorgelegt haben, wie Werder Bremens Fußballtrainer Markus Anfang.
Kündigung aus “wichtigem Grund“
Die Arbeitsrichter in Düsseldorf haben nun entschieden, dass Arbeitnehmer, die einen gefälschten Impfausweis vorlegen, grundsätzlich aus “wichtigem Grund“ fristlos gekündigt werden können. Begründet hat dies das Gericht mit einer Verletzung des Vertrauensverhältnisses. Das Verhalten lege ein „hohes Maß an krimineller Energie an den Tag, welches das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber nachhaltig stört“, so das Urteil des Gerichts. Eine Abmahnung ist demzufolge nicht nötig.
Auch Kollegen betroffen
Nach dem konkreten Fall des Küchenberaters wurden auch die Impfausweise seiner Kollegen überprüft. Verblüffenderweise hatten diese identische Impfchargen im Ausweis. Hintergrund des Streits war das Inkrafttreten der 3G Regel am Arbeitsplatz, am 24. November 2021, die besagt, dass Arbeitnehmer geimpft oder genesen sein müssen, bzw. einen negativen Test vorzuweisen haben.
Der Kläger hatte am Tag bevor die Regel durchgesetzt wurde angegeben, sich nicht impfen lassen zu wollen. Nur einen Tag später legte er dem Dienstgeber eine Kopie seines Impfausweis vor, der eine zweifache Impfung gegen das Coronavirus zu entnehmen war. Der aufmerksame Arbeitgeber konfrontierte den Angestellten mit der Ähnlichkeit der Impfchargen in seinem Ausweis, zu denen eines Kollegen, woraufhin dieser die Fälschung einräumte. Die unmittelbare Folge war eine fristlose Kündigung seines Dienstverhältnisses.
Kommentare
Weitere Möglichkeit: ich lasse ihn mir den Impfnachweis pro forma zeigen, aber es fällt mir einfach nicht auf. Woher soll ich auch wissen, wie eine echte Chargen-Nr. aussieht, wenn ich das gar nicht wissen will?
Als Arbeitgeber hätte ich diesen Blödsinn garnicht vorgeschrieben. Aber als Vorgesetzter der seine Weisungen diesbezüglich hat, hätte ich gesagt, dass ich das jetzt nicht gesehen habe, wenn er sofort impfen geht.
Die 3. Variante fehlt: ich hätte mir den Impfausweis gar nicht zeigen lassen, weil es mich als Arbeitgeber nichts angeht.
Das wäre eh die erste Variante als Arbeitgeber.
Eine fristlose Kündigung seitens des Arbeitgebers heißt in Österreich Entlassung,
geht die fristlose Kündigung vom Arbeitnehmer aus, spricht man von vorzeitigem Austritt.
Darf man als Arbeitgeber verlangen, dass Menschen an einem medizinischen Experiment teilnehmen?
Scheinbar ist Impfdiskriminierung in Österreich erlaubt. Meine Frau (ungeimpft) hat sich heute für einen Job beworben…kam als Antwort “Wir stellen nur Geimpfte ein”.
@alex: Der Dienstgeber muss voraussetzen, dass derjenige, der bei ihm arbeitet, keinen Betrug begeht.
Urkundenfälschung ist Betrug.
Kommt dem Arbeitgeber wahrscheinlich sehr gelegen. Das online Tool ist nämlich billiger, man braucht dafür keine Steuern abführen oder ins Pensionssystem investieren.
Ironischer Weise arbeitet aber auch der Computer nicht einwandfrei, wenn man mehrere Virenscanner installiert, vor jedem Prozess einen Scan durchführt, die Updates die aktuellen Varianten nicht abdecken und wenn doch mal was gefunden wird die Datei trotzdem in Quarantäne gesteckt werden muss.
Handelt es sich beim Impfnachweis um einen Nachweis für die Ausübung der beruflichen Fähigkeiten, wenn nicht sollte man klagen. Denn das ist die Impfpflicht durch die Hintertüre.
Das Gesetz für die Impfpflicht ist aber bereits gültig. Es wird lediglich nicht exekutiert.
Ich hätte als Arbeitsgeber gar nichts unternommen und wäre stolz, dass ich Mitarbeiter habe, die sich um ihre Gesundheit sorgen, ihr Immunsystem nicht durch diese sogenannte Impfung beschädigen lassen und mir somit wertvolle Arbeitskräfte erhalten bleiben.