Das Eishockey-Turnier in Peking könnte womöglich vor dem Aus stehen. Tatsache ist: Die Unruhe wächst. Die Verunsicherung in den nationalen Verbänden und Ligen steigt angesichts der prekären Corona-Situation. Die Weltspitze des Internationalen Eishockeyverbandes trifft sich am Donnerstag mit den nationalen Verbänden und deren Vertreter. Dabei wird ernsthaft über eine Absage debattiert. Im Moment scheint eine Absage zwar (noch) unwahrscheinlich. In letzter Konsequenz kann das nur das Internationale Olympische Komitee entscheiden.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur meinte der Präsident des Deutschen Eishockeyverbandes Franz Reindl: “Die Situation kann sich täglich ändern, das ist die Gefahr.” Außerdem sprach er von einem dynamischen Prozess. Reindl ist auch Mitglied des sogenannten Councils, dem Exekutivorgan des Weltverbandes IIHF, und kennt die Sorgen in den Verbänden. Die sind so groß, dass es am Donnerstag zu einer Art Krisensitzung kommt. Bei dem turnusmäßigen Treffen der IIHF-Spitze mit den nationalen Verbänden und Ligen-Vertretern in Zürich soll diesmal auch das Für und Wider des Olympia-Turniers erörtert werden.

U20-WM musste bereits abgebrochen werden

Die Corona-Zahlen steigen weltweit. Die Situation ist in den Team-Sportarten allerdings noch angespannter als in den Einzelsportarten. In der besten Eishockey-Liga der Welt, der National Hockey League mussten immer mehr Teams in Quarantäne und ihren Spielbetrieb aussetzen. Darufhin reagierte die NHL und zog die Teilnahme ihrer Stars an den Olympischen Spielen zurück. Nur: Auch in anderen Ligen sieht es nicht anders aus.

Es wäre nicht die erste Absage eines Eishockey-Turniers. Bereits die U20-WM in Kanada musste nach zahlreichen Covid-Fällen abgebrochen werden. Die Coronabedingungen in China sind deutlich strenger, doch Bedenken bleiben. “Es sind schon noch Fragen zu klären. Was passiert zum Beispiel, wenn sich Spieler vor Ort oder bei der Rückreise infizieren?”, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey-Liga Gernot Tripcke.