Nach den ernüchternden Auftritten beim letzten Lehrgang herrscht Ernüchterung beim DFB. Gegen die Ukraine reichte es nur zu einem 3:3. Gegen Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) musste man jeweils Niederlagen einstecken. Die deutsche Nationalmannschaft steckt ein Jahr vor Beginn der Heim-EM in einer Krise. Zuletzt wurde auch die Kritik an Hansi Flick immer lauter. Auch wenn der Bundestrainer von Direktor Rudi Völler Rückendeckung genießt, soll der ehemalige Bayern-Trainer auch teamintern längst nicht mehr unumstritten sein.

Wie die “Bild” berichtet, sollen die Spieler sogar eine Sitzung ohne den Trainer abgehalten haben. Dabei wurden die Probleme diskutiert. Der von Bayern-Zeiten erfolgsverwöhnte Trainer gestand vor dem Team: “Die ganzen zwei Wochen waren nix.” Flick soll innerhalb der Mannschaft für Verwunderung sorgen. Laut dem deutschen Medium soll der DFB-Trainer jedes Mal „ein großes Geheimnis“ um die Aufstellung machen. Zudem sollen die Spieler teilweise bis zum Nachmittag nicht gewusst haben, ob sie tatsächlich spielen. Auch Taktiken, die trainiert wurden, sollen am Spieltag verworfen worden sein.

Für Flick wird die Luft immer dünner

Darüber hinaus wird der Führungsanspruch der Bayern-Stars Leon Goretzka und Joshua Kimmich innerhalb der Mannschaft immer kritischer gesehen. Manchester-City-Star Ilkay Gündogan, der eine hervorragende Saison spielte, wird hingegen nicht genug gestärkt. Zudem schaffte es der Bundestrainer nach der Pleite gegen Polen nicht, offene Fragen zu klären. Flick hielt eine nahezu identische Rede wie im Interview mit der ARD.

Im September soll es zudem vorbei sein mit den Experimenten. “Da müssen wir uns einspielen,” forderte Flick. Im September trifft die DFB-Auswahl auf Japan und Frankreich. Für den Bundestrainer wohl die letzte Möglichkeit, die Mannschaft in die Erfolgsspur zu bringen. Für Flick wird die Luft jedenfalls immer dünner. “Es ist eine Situation, wie ich sie selbst noch nie erlebt habe,” gestand der Trainer ein.

Immerhin läuft es aus finanzieller Sicht für Hansi Flick blendend. Er kassiert beim DFB immerhin 6,5 Millionen Euro jährlich. Das geht aus einer Veröffentlichung des französischen Portals „France Football“ hervor. Damit ist Flick der bestbezahlte Nationaltrainer der Welt.