Als Reaktion auf die Verbrennung des Korans vor der Stockholmer Moschee Ende Juni ging nun bei der Polizei ein Antrag für eine öffentliche Kundgebung ein. Die Tagesordnung der Aktion sieht auch das Verbrennen einer Bibel und Tora vor und ist von den Behörden in Stockholm bereits genehmigt worden. Die verschiedenen Religionsangehörigen in Schweden stacheln sich damit weiter gegenseitig auf und betreiben die öffentliche Vernichtung von religiösen Texten mit sportlichem Eifer: immerhin ist das die dritte Verbrennungsaktion diesem Jahr. Begonnen hatte alles mit den Koranverbrennungen im Januar diesen Jahres.

Die bevorstehende Tora-Verbrennung vor der israelischen Botschaft in Stockholm sorgt in Israel für Empörung. „Als Präsident des Staates Israel habe ich die Verbrennung des Korans verurteilt, der den Muslimen auf der ganzen Welt heilig ist, und es bricht mir jetzt das Herz, dass das gleiche Schicksal einer jüdischen Bibel, dem ewigen Buch des jüdischen Volkes, bevorsteht”, teilt Israels Präsident Yitzhak Herzog am Freitag mit. „Die Verunstaltung heiliger Texte zuzulassen ist keine Ausübung der Meinungsfreiheit, sondern eine offensichtliche Aufstachelung und ein Akt puren Hasses”, sagt Herzog weiter. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu schreibt auf Twitter: “Der Staat Israel nimmt diese beschämende Entscheidung, die dem Allerheiligsten des jüdischen Volkes schadet, sehr ernst.” Israels Außenminister Eli Cohen fordert die schwedischen Behörden eindringlich auf, die Verbrennung zu verhindern.