Argentinien gegen Kroatien: So lautet das erste Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Die kroatische Nationalmannschaft konnte sich überraschend gegen Brasilien im Viertelfinale nach Elfmeterschießen durchsetzen. Argentinien wiederum steigerte sich im Verlauf des Turniers. Von der Auftaktpleite gegen Saudi Arabien (1:2) spricht kaum noch jemand. Superstar Lionel Messi möchte mit der “Albiceleste” endlich seinen heiß ersehnten WM-Titel holen. Der PSG-Star ist bei dieser WM-Endrunde der herausragende Akteur in den Reihen der Argentinier.

Es wird auf jeden Fall ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Kroatien setzte sich im Achtelfinale gegen Japan und im Viertelfinale gegen Brasilien jeweils nach Elfmeterschießen durch. Damit hat Kroatien Brasiliens Traum von der “Hexa” zunichte gemacht. Argentinien musste im Viertelfinale gegen die Niederlande ebenfalls ins Elfmeterschießen. Teamchef Lionel Scaloni hat angesichts der Euphorie im eigenen Land die Erwartungen seiner Landsleute nun etwas gedämpft. “Wir wissen, dass ein ganzes Land uns unterstützt. Aber es ist immer noch ein langer Weg”, sagte der argentinische Teamchef. “Es wird sehr schwer gegen Kroatien, und wir dürfen uns nur darauf fokussieren.”

Die “Albiceleste” ist gewarnt, nicht zuletzt nach dem Viertelfinal-Erfolg der Kroaten über den fünffachen Weltmeister Brasilien. “Sie haben vielen Mannschaften Probleme bereitet. Aber wir haben analysiert, wo sie verletzlich sind. Manchmal funktioniert das, manchmal nicht”, sagte Scaloni.

Argentinien hat noch eine Rechnung mit Kroatien offen

Die argentinische Auswahl hat mit Kroatien noch eine Rechnung offen. Bei der Wm 2018 musste man eine 0:3 Niederlage hinnehmen. Das hat man im Lager Argentiniens nicht vergessen.  “Seitdem sind vier Jahre vergangen. Trotzdem ist Kroatien wieder im Halbfinale. Das bedeutet, dass sie sehr gute Arbeit geleistet haben”, sagte Linksverteidiger Nicolás Tagliafico. “Es gibt Ähnlichkeiten zu damals, aber sie haben jetzt andere Spieler mit anderen Eigenschaften. Ich denke, das wird ein ganz anderes Spiel.”

Kroatien-Teamchef Zlatko Dalic bei einer PressekonferenzAPA/AFP/JACK GUEZ

Kroatien wird sich wiederum darauf fokussieren, Messi zu stoppen. Er ist keine Laufmaschine. Viel mehr liegen seine Stärken darin, auf den richtigen Moment zu warten, um seine Mitspieler mit genialen Pässen in Szene zu setzen oder selbst abzuschließen. “All den Details, wie wir Messi stoppen können, werden wir größte Aufmerksamkeit schenken. Er läuft nicht viel, er wartet, und wenn er den Ball bekommt, hat er Kraft, Energie”, analysierte Kroatiens Teamchef Dalic. Er ist aber auch überzeugt, das richtige Mittel gegen den Superstar zu finden. “Wenn wir unsere Leistung aus dem Brasilien-Spiel wiederholen, wird er nicht den Raum haben, den er braucht”, erklärte der 56-Jährige die Taktik gegenüber Messi, der in Katar schon vier Tore erzielt hat.

Mit Luka Modric hat aber auch das kroatische Nationalteam einen echten Weltstar in seinen Reihen. Der Real-Madrid-Star ist wie schon vor vier Jahren das Hirn der Mannschaft. Für Zlatko Dalic wäre ein neuerlicher Finaleinzug jedenfalls “der größte Erfolg in unserer Geschichte.”