Ein 34-jähriger Kroate erfüllt sich momentan den Traum vieler Auto-Freaks: Mate Rimac, Gründer des Elektrosportwagen-Herstellers “Rimac Automobili”, konnte im vergangenen Jahr große Investoren für sein Unternehmen begeistern – mehr als 500 Millionen Euro wurden ihm nun zugesagt. Jetzt soll der von ihm entwickelte “Nevera”, das schnellste Auto, das man mit einer normalen Straßenzulassung kaufen kann, in Serie produziert werden. „Wir haben die Serienproduktion begonnen und werden in den nächsten Monaten die ersten Autos an Kunden ausliefern“, sagte Rimac.

Daten lassen staunen

Die Daten des elektrisch betriebenen Sportwagens lassen aufhorchen: Der “Rimac Nevera” katapultiert seine Fahrgäste innerhalb von 1,83 Sekunden auf 100 km/h, nach 9,3 Sekunden ist eine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilometer erreicht – und das nicht ohne Grund: Das Auto kann auf eine Stärke von 1914 PS verweisen – und das voll elektrisch. Diese “Traumwerte” haben jedoch ihren Preis: Der Nevera kostet über zwei Millionen Euro.

Der Jungunternehmer neben einem Prototypen des 2016 erschienenen "Concept One".DENIS LOVROVIC / AFP

Das elementare  Ziel ist jedoch nicht, führender Sportwagenhersteller zu werden. Rimac möchte mit seinem Unternehmen vielmehr der gefragteste Hersteller für leistungsstarke Batterien und elektrische Antriebsmittel werden. „Der große Sprung für uns kommt in den Jahren 2024 bis 2026, da werden wir in ein Volumen von Hunderttausenden Batterien pro Jahr wachsen“, sagt Rimac.

"Elon Musk" vom Balkan war bereits seit seiner Jugend erfinderisch

Mate Rimac wurde im kroatischen Teil Bosniens geboren und ging bis zu seinem 12. Lebensjahr im deutschen Frankfurt zur Schule. Dann zog es seine Familie wieder in die Heimat: Der Vater wurde mit Immobilien erfolgreich, sein Sohn hatte bereits in jungen Jahren ein herausragendes Talent für das Erfinden elektrotechnischer Dinge. Bereits mit 17 Jahren erhielt sein patentierter elektronischer Handschuh, der sogenannte “iGlove”, auf der internationalen Fachmesse iENA in Nürnberg eine Auszeichnung. Seitdem meldete er zahlreiche Erfindungen an und verkaufte die Patente – mit dem daraus erwirtschafteten Kapital gründete er “Rimac Automobili”. Das Unternehmen hat momentan 1500 Mitarbeiter, dieses Jahr sollen laut Rimac 600 bis 700 Personen dazu kommen. Diese sollen jedoch nicht nur in der Zentrale in Zagreb beschäftigt werden – auch in London und Berlin wird nach den besten Köpfen für die Weiterentwicklung der Elektrokomponenten gesucht.