Im Tresor sollen die Kunstwerke am Freitag eingeschlossen werden. Mit dem Projekt, das den Titel “Dead Man’s Switch” trägt, will Molodkin eigenen Angaben zufolge darauf aufmerksam machen, “dass Kunst zu zerstören ein größeres Tabu ist, als das Leben eines Menschen zu zerstören”, zitierte Sky News den Russen. Die Werke wurden ihm laut den Berichten von wohlhabenden Sammlern zur Verfügung gestellt. Um welche Werke es sich genau handelte, gab er jedoch nicht preis. Kommt der Wikileaks-Gründer frei, sollen die Eigentümer sie zurückbekommen.

Andrey Molodkin (Bild) will gleichzeitig auf ein Tabu aufmerksam machen: die Zerstörung von Kunstwerken.Andrey Molodkin

Letzter Gerichtstermin vor Auslieferung an die USA

Assange erwartet in der kommenden Woche seinen womöglich letzten Gerichtstermin in Großbritannien vor einer möglichen Auslieferung an die USA. Der Journalist (52) liefert sich seit Jahren mit der britischen Regierung ein juristisches Tauziehen. Seit April 2019 wird er im Londoner Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh festgehalten. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in der britischen Hauptstadt dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden entzogen.

Ein riesiges Plakat in Melbourne fordert am 5. September 2023 die Freilassung des WikiLeaks-Gründers.APA/AFP/William WEST

Assange drohen 175 Jahre Haft

Die US-Justiz will ihm wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Assange wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.

Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift "Hände weg von Assange" während einer Anti-NATO-Demonstration in der Innenstadt von Madrid am 26. Juni 2022.APA/AFP/OSCAR DEL POZO

Seine Frau, Stella Assange, die seit Jahren für die Freiheit ihres Mannes kämpft, postete mehrere Berichte über Molodkins Aktion auf X (vormals Twitter). Dem “New Yorker” sagte sie, ihr Mann wisse von dem Projekt und unterstütze es. Es sei eine Art “künstlerischer Schutzschild” für ihn.