Künstliche Intelligenz (KI) soll in Zukunft bei der Aufklärung von Doping eine wichtige Rolle spielen. “Das ist mehr und mehr im Kommen”, sagte David Müller, der bei der NADA Austria die Bereiche Information und Prävention verantwortet, am Mittwoch bei einem Mediengespräch. So könnten Softwareprogramme in Zukunft bei auffälligen Mustern in den körperlichen Werten von Sportlern und Sportlerinnen Alarm schlagen, was den Ermittlern die Arbeit erleichtern würde.

Es gebe aber keinen Automatismus, dass dadurch Dopingfälle eindeutig erkannt werden würden, betonte Müller. Der Einsatz von KI-Software sei dabei Teil eines allgemeinen Trends in der Anti-Doping-Arbeit, wonach die Bedeutung von Kontrollen, um die Einnahme verbotener Substanzen nachzuweisen, nach und nach abnehmen wird.

Bis 2027 wird ein neuer Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erarbeitet, der aktuelle stammt von 2021. Dazu werde es einen eigenen internationalen Standard für den Themenbereich “Intelligence and Investigations” (etwa: Information und Ermittlungen) geben, kündigte NADA-Geschäftsführer Michael Cepic an. Schon in der Vergangenheit seien alle großen Dopingfälle in Österreich “Investigativfälle” gewesen, bei denen nicht der Substanznachweis, sondern Ermittlungen zu Sanktionen geführt hätten.