Der Kult-Gauner Alphonse („Al“) Capone war eine der am meisten gefürchteten Figuren der organisierten Kriminalität während der Prohibitionszeit. Er war der Boss des Chicago Outfit, einer Gang aus den 1920er Jahren, die Rivalen beim Schmuggeln und Erpressen mit immer brutaleren Methoden besiegte. 1934 landete er für 11 Jahre in Alcatraz einem Festungsgefängnis auf der Insel San Francisco. Am 25. Januar 1947 starb er im Alter von 48 Jahren an einer Demenz infolge einer Syphilis-Kontraktion. Die Hinterlassenschaften des berühmt-berüchtigten Gauners werden nun versteigert.

174 Objekte stehen zu Verkauf

Die Schwestern Diane und Barbara Capone, die Enkeltöchter des amerikanischen Verbrechers, verkaufen insgesamt 174 wertvolle Besitztümer des Gangster. Die Auktion findet am 8. Oktober in Sacramento, Kalifornien, unter dem Titel „A Century of Notoriety“: The Estate of Al Capone” statt.

Es handelt sich um kostbaren Reliquien – in emotionaler, historischer sowie auch finanzieller Hinsicht: seine Lieblings-.45-Automatikpistole fängt bei einem Startpreis von 50.000 US-Doller an, den Brief des Gangsters, den er aus Alcatraz seinem Sohn geschrieben hat, kann ab 12.500 US-Dollar erstattet werden. Zudem können Vintage-Fotos, das gemeinsame Bett von ihm und seiner Ehefrau, seine Patek Philippe-Taschenuhr aus Platin und vieles mehr ersteigert werden.

Der Consignment Director Brian Witherell, der die Veranstaltung leiten wird, sinniert von dem Event als „wichtigste Promi-Auktion aller Zeiten“. Gegenüber der KRON4 lobt er das Projekt: „Es gibt uns einen Einblick in den Lebensstil dieser amerikanischen Legende, wahrscheinlich mehr als je zuvor. Und es ist Handarbeit. Es ist materielle Kultur vom Feinsten“, sagte Consignment Director Brian Witherell gegenüber KRON4.

Doppelleben: Zwischen blutrünstigem Kriminellen und liebevollem Familienmenschen

Aus dem Verkauf der Kleinoden erhoffen sich die Capone-Schwesten, die weiche Seite ihres Großvaters zu präsentieren. Sein Anwesen, „das Scarface-Versteck, das ebenfalls zu Verkauf steht, wollen sie nicht behalten, da sie besorgt wären, dass im Falle weiterer kalifornischer Waldbrände, sie nicht in der Lage wären, die Sammlung zu retten.

Diane Capone beschreibt ihren Großvater als liebevollen Familienvater, der sich gerne um seine Kinder und Enkeln kümmerte. „Es war sehr ähnlich wie ein Doppelleben. Ich weiß wirklich nichts über sein öffentliches Leben, außer dem, was ich gelesen habe”, sagte sie. “Es ist kaum zu glauben, dass einige der Dinge, die uns über sein öffentliches Leben erzählt wurden, von derselben Person stammen könnten, die wir als diese liebevolle, sanfte Großvaterfigur kannten.”

Diane Capone hat 2019 das Buch Al Capone: Stories My Grandmother Told Me geschrieben und wird am 7. Oktober eine Preview-Veranstaltung in The Sutter House in Sacramento abhalten.