Seit der Invasion in der Ukraine hat Russland an keiner Eishockey-Weltmeisterschaft teilgenommen. Der Internationale Eishockeyverband stellte klar, dass man das russische und das weißrussische Eishockey-Nationalteam ausschließen wird. So gingen die letzten beiden Weltmeisterschaften ohne die “Sbornaja” über die Bühne. Von russischer Seite hagelt es Kritik gegenüber dem IIHF. Auch russische Medien zeigten sich wenig begeistert vom Niveau der WM ohne die Beteiligung der eigenen Nationalmannschaft.

Während in Finnland und Lettland die Eishockey-WM stattfand, hat die russische Auswahl mit Weißrussland und Kasachstan Testspiele absolviert. Nun hat an offenbar einen neuen Partner gefunden – und zwar Indien!

Allerdings hat Indien mit Eishockey wenig am Hut. Erst 1989 ist man Mitglied des internationalen Eishockeyverbandes geworden. In der Weltrangliste ist man jedoch nicht zu finden. Im bevölkerungsreichsten Land der Welt sind insgesamt 1502 Eishockey-Spieler registriert (723 Männer, 415 Nachwuchs-Spieler und 364 Frauen). Das ist bei 1,426 Milliarden Einwohner tatsächlich nicht viel, um es vorsichtig zu formulieren.

Kultureller Sportaustausch mit Indien angestrebt

Roman Rotenberg, Vizepräsident des russischen Eishockeyverbandes meinte gegenüber der russischen Agentur TASS: “Wir haben einen Gast aus Indien, mit dem wir über den kulturellen Austausch im Sport diskutieren. Wir sind bereit, nach Indien zu gehen, um Feldhockey zu spielen, und andererseits laden wir Inder ein, mit uns Eishockey zu spielen.” Laut dem russischen Unternehmer und Eishockey-Manager sollen nähere Details zur Zusammenarbeit schon bald bekanntgegeben werden.

Im Feldhockey zählt Indien jedenfalls zur absoluten Weltspitze. Das Nationalteam der Männer holte bei Olympischen Spielen acht Goldmedaillen. Zudem hat man die letzten beiden Weltmeisterschaften ausgetragen.  “Feldhockeyspiele in Indien ziehen bis zu 90.000 Zuschauer an. Das sollten wir anstreben,” betonte Rotenberg.