Kunst-Krimi: Goldschatz von Wiener Flohmarkt-Tandler jetzt bei „Sotheby‘s“ in London
Dieser einstige Flohmarktfund ist eine Sensation: Eine acht Zentimeter große Goldscheibe aus der Zeit um 4500 bis 4300 vor Christus kam bei Sotheby’s in London zur Versteigerung. 380.000 Euro brachte das Stück ein, das zuvor um 10.000 Schilling in Österreich den Besitzer wechselte.
Diese Goldscheibe aus der frühen Kupferzeit erzielte bei der Auktion in London 381.000 Euro
Laut dem renommierten Londoner Auktionshaus seien bislang nur 13 Scheiben dieses ausschließlich in Mitteleuropa aufgefundenen Typs bekannt. Und das wussten auch die Bieter zu schätzen. Die geschätzten 30.000 Pfund wurden bei der Versteigerung am Ende mehr als verzehnfacht. Über 381.000 Euro darf sich der anonyme österreichische Verkäufer (55) nun freuen. Bei einem einstigen Kaufpreis von 10.000 Schilling in den 1990er Jahre ein beachtlicher Gewinn.
Auch enorm wertvolle Vinča-Figuren wurden versteigert
Spannend ist neben dem Wert aber vor allem die Provenienz des Stückes. Laut Sotheby’s befand sich die Goldscheibe zuvor in einer Sammlung in Norddeutschland und wechselte 1966 in den Bestand einer in Wiener Neustadt angesiedelten Richter Gallery, wo sie der jetzige Verkäufer am 30. August 1997 erwarb, fasst der “Standard” zusammen.
Eine solche “Richter Gallery” habe es aber nie gegeben. Wohl aber gibt es Erwin Richter (heute 83), der seit Jahrzehnten als Marktfahrer und Straßenhändler am Flohmarkt Am Hof in Wr. Neustadt aktiv ist. Auch enorm wertvolle Vinča-Figuren aus seinem Besitz wurden in London versteigert. Die habe er “von den Jugos bekommen”, erinnert sich der “Galerist” Richter. Im Jahr 1991 wurden 33 solcher Statuetten um 30.000 Schilling erworben.
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