Donald Trump (77) kann offenbar seine Anhänger mobilisieren: Kaum wird der frühere US-Präsident angeklagt, schon klingelt es in der Wahlkampfkasse. Zwischen 24 und 1000 Dollar (22 bis 916 Euro) sollen Fans ihm jetzt spenden, um sich der „Hexenjagd der Regierung des korrupten Joe Biden“ zu erwehren, wie er die Justizverfahren bezeichnet.

„Amerika braucht euch genau jetzt. Das Biden-Justizministerium will mich für den Rest meines Lebens einsperren“, schrieb Trump seinen Anhängern. Auch für seine Umfragewerte nutzt er die Anklagen gut. Im Frühjahr legte Trump um neun Prozentpunkte zu.

Trump-Anhänger spendeten mehrere Millionen Dollar

Die Strategie ist ertragreich: als der Ex-Präsident im März in der Affäre um ein Schweigegeld für die Pornodarstellerin Stormy Daniel angeklagt wurde, sprudelten innerhalb eines Tages vier Millionen Dollar Spendengeld in die Wahlkampfkasse. Nach der Anklage im Juni wegen entnommener Geheimdokumente waren es wieder Millionen von Dollar (3,7 Millionen Euro). Gerade die rechte und konservative Basis setzt sich für Trump ein. „Ich werde ihm sogar Geld schicken, wenn er ins Gefängnis muss“, äußert sich beispielsweise Jim Wood aus New Hampshire. In den letzten Monaten spendete er insgesamt 400 Dollar.

Das Wahlkampfbudget wird knapp

Allerdings verdampft das Geld praktisch auf dem Weg, denn die Gerichtsprozesse sind teuer. „Trump hat schon einen großen Anteil seiner Spenden für Anwaltskosten ausgegeben“, meint Politikprofessor Larry Sabato von der Universität von Virginia. „Seine Anwaltskosten explodieren.“ Das Geld für Wahlwerbung und Wahlkampfveranstaltungen ist damit immer knapper bemessen, vor allem wenn die ersten Prozesse beginnen. „Die Ausgaben werden über die nächsten Monate weiter steigen“, prognostiziert Sabato.