Der Schweizer Turnverband (STV) lässt mit einem kuriosen Verbot aufhorchen. In Zukunft soll es keine anzüglichen Fotos der Athletinnen geben. Demnach soll sichergestellt werden, dass die Turnerinnen nicht bei Posen fotografiert werden, wo der Fokus auf dem Schritt liegt. Der Verband hat hierzu eine neue Richtlinie definiert: “Zum Schutz der Turnenden ist der STV bestrebt, dass keine anzüglichen oder anderweitig ethisch heiklen Fotos veröffentlicht und weitergegeben werden. Insbesondere Fotos, bei welchen Turnerinnen in den Schritt fotografiert wurde.”

Der STV hat hierzu genau definiert, welche Fotos in Zukunft erlaubt sind. Verboten sind auf jeden Fall Fotos, bei denen gespreizte Beine von oben zu sehen sind. Beim Spagat wiederum kommt es auf den Aufnahmewinkel an.  Naomi Kempter, Mitarbeiterin des Schweizer Turnverbandes nahm dazu Stellung: “Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir solche Fotos nicht mehr wollen. Es war höchste Zeit für so etwas.“

Verbot schon bald in Deutschland?

Diese Richtlinien könnten auch in Deutschland schon bald Anwendung finden. Ein Sprecher des Deutschen Turnerbunds erklärte: “Wir haben die Positionen für die Fotografen bei Wettkämpfen mittlerweile etwas angepasst. Am Stufenbarren etwa vermeiden wir eine Position frontal vor dem Gerät, um Spreizsituationen direkt vor der Kamera zu vermeiden.” Heißt im Klartext: Entdeckt der Verband heikle Fotos, werden die Fotografen direkt angesprochen.

In der Vergangenheit hat bereits Turnerin Sarah Voss mehrfach Kritik an den knappen Anzügen geübt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Elisabeth Seitz und Kim Bui trat sie bei der EM 2021 in Langbeinanzügen an, um ein Zeichen zu setzen.