
Kurz im U-Ausschuss: "Kenne das Mantra, dass ich an allem Schuld sein muss"
Rund fünfeinhalb Stunden ist Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch als Auskunftsperson im Korruptions-U-Ausschuss befragt worden. Im Mittelpunkt standen abseits von viel Fraktions-Hick-Hack Postenbesetzungen, OMV, Signa und Sigi Wolf. Seine Antworten waren teils durchaus ausführlich.

NEOS und SPÖ thematisierten in ihren Anfragen unter anderem die Rolle des Ex-Kanzlers bei der Verlängerung des Gasliefervertrags zwischen OMV und Gazprom. Kurz und Russlands Präsident Wladimir Putin waren damals anwesend.
Vor allem NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper wollte den ehemaligen Kanzler allen Ernstes für Österreichs hohe Abhängigkeit von russischem Gas verantwortlich machen. Der Ex-ÖVP-Chef räumte ein, hier im Vorfeld informiert gewesen zu sein. Er habe aber weder den Vertrag verhandelt noch die Strategie in der OMV festgelegt. Zu einem gemeinsamen Foto meinte er: “Ich bin bei vielen Vertragsabschlüssen am Foto dabeigestanden, ohne dass ich den Vertrag verhandelt oder den Inhalt der Verträge gekannt habe.”
In Bestellung des OMV-Chefs nicht involviert: Damals war Kurz Außenminister
Neu war für Kurz, dass es 2015 bei der Bestellung von Rainer Seele zum OMV-Chef laut einem Medienbericht Geheimdienstwarnungen gegeben haben soll. “Ich kenne das Mantra, dass ich an allem Schuld sein muss”, meint Kurz und verweist darauf, dass er 2015 noch Außenminister war. Daher war er in diese Personalie überhaupt nicht involviert. Im Übrigen sei Österreich schon in seinem Geburtsjahr 1986 fast zur Gänze von russischem Gas abhängig gewesen, merkte er an.
Ganz eindeutig war die Antwort von Kurz, ob es Kickback-Zahlungen an die ÖVP von diversen Agenturen im Gegenzug für Regierungsaufträge gegeben habe. Das könne er ausschließen, er kenne die Leute in der ÖVP sehr gut.
Kurz soll noch einmal geladen werden
Schon bei seinem Eintreffen hatte Kurz klargemacht, dass er sich “nichts Neues erwartet”. In einem kurzen Statement vor Journalisten (“Wir haben uns ja länger nicht mehr gesehen”) meinte der Ex-Kanzler nicht ohne Ironie: “Das ist heute nicht mein erster Untersuchungsausschuss.” Er sei mittlerweile schon zum vierten Mal in einen solchen geladen. Insofern kenne er mittlerweile die Strategien der Fragesteller – dementsprechend habe er seine eigene auch angepasst, um nur ja nicht in die Gefahr eines neuen Verfahrens wegen Falschaussage zu gelangen.
Aufgrund zahlreicher Geschäftsordnungsdebatten konnten nur drei der fünf Fraktionen Fragen stellen. Kurz soll daher nochmals geladen werden.
Kommentare
Er hat die Grünen Khmer in die Regierung geholt. Das ist seine Urschuld, die ihm nie verziehen wird. Ebenso die Zerstörung der Koalition mit der F aufgrund Linkskrimineller Taten. Er ist Rückgratlos und soll vom Ausschuss gegrillt werden.
Kurz war der aller allerbeste Kanzler für Österreich! So schnell geht der Kommentar durch….
Er ist sicher nicht an ‘Allem’ schuld, aber dass er die Grünen in die Regierung geholt hat ist unverzeihbar!
Es blieb ihm damals leider nichts anderes übrig. Ich hoffe auch, dass das unselige Kapitel “Grüne in Regierungsverantwortung” bald und für immer beendet ist.
Sein Name ist Hase und er weiß von nichts. Gut, dass Mr. Schönhaar weg vom politischen Fenster ist, auch wenn seine Nachfolger nicht besser sind. Immerhin sind die keine so begabten Blender wie er und mehr Menschen erkennen deshalb, was hinter der konsevativen Fassade der ÖVP wirklich steckt.
Es ist zu bedauern, dass Kurz auf der Basis innerparteilicher Querelen und des medialen Drucks Herbert Kickl aus der Regierung unfair, weil ohne sachlichen Grund, gedrängt hat. Zwei sehr erfolgreiche und integere “Alpha-Tierchen”, die sich niemals gegenseitig bekriegen dürfen, also ihr jeweiliges politisches Revier muss wechselseitig respektiert bleiben. Gemeinsam können sie Großartiges für Österreich bewirken. Ihre Politik haben sie auch hervorragend gemacht. Seither haben wir eine Regierung, mit der man menschlich gesehen Mitleid haben kann. In Anbetracht des Desasters ist jedoch Mitleid fehl am Platz und wir brauchen Neuwahlen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für Österreich wäre es, würden sich Kurz und Kickl echt und dauerhaft aussöhnen und eine neue politische Allianz der Vernünftigen und Guten gegen die politische Achse der Probleme schmieden. Im konkreten Fall müsste Kurz auf Kickl zugehen. Die ÖVP braucht eine starke Führung, auch die schwarzen Landeshauptleute müssen in die Pflicht genommen werden. So wie sich die ÖVP nach Kurz präsentiert, ist das alte Schrebergarten-Denken wieder an der Tagesordnung. Die großen Probleme können so nicht angegangen werden, mit den Grünen sowieso nicht, weil sie eine viel zu einseitig ausgerichtete politische Wahrnehmung haben. Ohne die politische Kraft der FPÖ wird in Österreich noch lange Zeit Stillstand bleiben. In diesem Sinn ist der Tiroler ÖVP mit ihrer Verweigerung zur FPÖ wirklich nicht mehr zu helfen. So etwas nennt man Selbstmord auf Raten.
Sebastiano du tust mir so leid. Wulli wulli wulli und kulli kulli kulli….jetzt lacht er bald wieder….